Der Ford Sierra RS Cosworth

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Sierra RS Cosworth messe

Der Ford Sierra RS Cosworth: Die Legende aus Köln

Sierra RS Cosworth motor

Wie Ford 1985 mit dem Turbo-Hammer aus Brentwood eine Motorsport-Ikone schuf, die bis heute Herzen höher schlagen lässt

Als Ford im März 1985 auf dem Genfer Autosalon den Sierra RS Cosworth enthüllte, war dies mehr als nur die Präsentation eines neuen Sportmodells – es war die Geburt einer Legende. Mit seinem 201 PS starken Cosworth-Turbomotor, dem spektakulären „Whale Tail“-Heckspoiler und einer Fahrleistung, die selbst Porsche-Fahrer neidisch werden ließ, katapultierte sich der Sierra Cosworth sofort in die erste Liga der Hochleistungslimousinen. Entwickelt für die Gruppe A-Homologation im Motorsport, wurde er zum Inbegriff des Turbo-Zeitalters der Achtzigerjahre. 5.545 produzierte Exemplare der dreitürigen Version, darunter die legendären 500 RS 500, machten ihn zu einem der begehrtesten und wertvollsten Ford-Modelle aller Zeiten. Heute, fast vier Jahrzehnte später, gilt der Sierra Cosworth als einer der letzten echten Helden einer Ära, in der Leistung noch ungezähmt und Fahrspaß noch ungefiltert war.

Genesis einer Legende: Die Geburt des Cosworth-Projekts

Die Geschichte des Ford Sierra RS Cosworth beginnt Anfang der Achtzigerjahre, als Ford erkannte, dass der neue Sierra ein sportliches Flaggschiff benötigte, um das Image der Marke zu stärken. Der konventionelle Sierra war zwar modern und aerodynamisch, aber ihm fehlte die Emotionalität und Sportlichkeit, die Enthusiasten suchten.

Ford wandte sich an Cosworth Engineering, das bereits seit den Sechzigerjahren Hochleistungsmotoren für Ford entwickelte. Die Aufgabe war klar definiert: ein Motor, der mindestens 200 PS leistete und gleichzeitig die Homologationsbestimmungen der Gruppe A erfüllte, um im Tourenwagensport konkurrenzfähig zu sein.

Keith Duckworth und Mike Costin, die Gründer von Cosworth, entwickelten auf Basis des bewährten 2,0-Liter-Pinto-Motors einen Turbomotor, der alle Erwartungen übertraf. Der YBB-Motor, wie er intern genannt wurde, leistete 204 PS (später auf 201 PS reduziert) und entwickelte ein Drehmoment von 278 Nm – Werte, die in der Kompaktklasse sensationell waren.

Parallel dazu arbeitete das Ford-Team unter der Leitung von John Wheeler an der Fahrwerksabstimmung und Aerodynamik. Das Ergebnis war ein Fahrzeug, das nicht nur auf dem Papier beeindruckend war, sondern auch auf der Straße und Rennstrecke überzeugte.

Die Entwicklung war ein Kraftakt gegen die Zeit. Ford wollte den Cosworth rechtzeitig für die Motorsportsaison 1986 homologieren, was bedeutete, dass bis Ende 1985 mindestens 5.000 Exemplare produziert werden mussten. Diese Herausforderung wurde gemeistert, und der Sierra Cosworth wurde zu einem der erfolgreichsten Homologationsmodelle aller Zeiten.

Der Cosworth-Motor: Turbo-Power aus Northampton

Das Herzstück des Sierra war sein legendärer 2,0-Liter-Turbomotor, der bei Cosworth in Northampton entwickelt und gebaut wurde. Basierend auf dem bewährten Pinto-Motorblock, wurde praktisch jede Komponente überarbeitet und verstärkt, um den enormen Belastungen des Turbobetriebs standzuhalten.

Der Motorblock wurde verstärkt und mit speziellen Kolben ausgestattet, die den hohen Drücken gewachsen waren. Die Pleuelstangen waren geschmiedet und auf höchste Belastungen ausgelegt. Der Zylinderkopf war eine komplette Neuentwicklung mit vier Ventilen pro Zylinder und zwei obenliegenden Nockenwellen.

Das Herzstück war der Garrett T3-Turbolader, der einen Ladedruck von 0,8 bar erzeugte. Ein großer Ladeluftkühler sorgte für die nötige Kühlung der komprimierten Luft und ermöglichte so die hohe Leistungsausbeute. Die Kraftstoffversorgung erfolgte über eine elektronische Bosch-Einspritzung, die präzise auf die Turbo-Charakteristik abgestimmt war.

Das Ergebnis war beeindruckend: 201 PS bei 6.000 U/min und 278 Nm Drehmoment bei 3.500 U/min. Diese Werte katapultierten den Sierra Cosworth in eine Liga mit Porsche 944 Turbo und BMW M3 – eine beachtliche Leistung für einen Ford.

Die Kraftübertragung erfolgte über ein verstärktes Fünfgang-Getriebe von Borg-Warner, das speziell für die hohen Drehmomente entwickelt wurde. Die Schaltung war präzise und sportlich, auch wenn sie bei kalten Temperaturen etwas störrisch sein konnte.

Sierra RS Cosworth messe

Aerodynamik und Design: Form folgt Funktion

Das Design des Sierra RS Cosworth war geprägt von aerodynamischen Notwendigkeiten. Der spektakuläre Heckspoiler, liebevoll „Whale Tail“ genannt, war nicht nur Dekoration, sondern aerodynamisch notwendig, um bei hohen Geschwindigkeiten ausreichend Anpressdruck zu erzeugen.

Die Frontpartie wurde komplett überarbeitet. Eine tiefe Frontspoilerlippe und große Lufteinlässe sorgten für die nötige Kühlung von Motor und Ladeluftkühler. Die charakteristischen Nebelscheinwerfer waren nicht nur funktional, sondern wurden auch zum Erkennungszeichen des Cosworth.

Die Seitenschweller waren ebenfalls funktional und leiteten die Luftströmung gezielt um das Fahrzeug. Zusammen mit dem Heckspoiler ergaben sie einen cW-Wert von 0,34 – beachtlich für ein so stark modifiziertes Fahrzeug.

Das Interieur war sportlich, aber nicht spartanisch. Recaro-Sportsitze mit charakteristischer Steppung boten hervorragenden Seitenhalt. Das Lenkrad war mit Leder bezogen und griffig. Die Instrumente waren klar ablesbar, wobei der Ladedruck-Anzeiger besondere Aufmerksamkeit verdiente – er war für viele Fahrer das wichtigste Instrument im Cockpit.

Die Verarbeitung entsprach Ford-Standards der Achtzigerjahre – solide, aber nicht luxuriös. Der Cosworth war ein Werkzeug für Enthusiasten, kein Luxusfahrzeug für Angeber.

Fahrverhalten: Turbo-Rausch mit Tücken

Das Fahrverhalten des Sierra RS Cosworth war charakteristisch für die Turbo-Ära der Achtzigerjahre: beeindruckend, aber nicht ohne Tücken. Die Leistungsentfaltung war alles andere als linear – bis etwa 3.000 U/min war der Motor zahm wie ein Lamm, dann setzte der Turbo ein und katapultierte das Fahrzeug nach vorne.

Diese abrupte Kraftentfaltung, kombiniert mit dem Heckantrieb, machte den Cosworth zu einer Herausforderung für unerfahrene Fahrer. Bei nasser Fahrbahn oder in engen Kurven konnte das Heck schnell ausbrechen – ein Verhalten, das Respekt und Erfahrung erforderte.

Das Fahrwerk war straff abgestimmt und bot hervorragende Kontrolle bei sportlicher Fahrweise. Die Lenkung war direkt und präzise, vermittelte aber bei niedrigen Geschwindigkeiten wenig Komfort. Die Bremsen – Scheibenbremsen rundum – waren der Leistung angemessen und boten zuverlässige Verzögerung auch bei wiederholten Vollbremsungen.

Auf trockener Fahrbahn war der Cosworth ein Traum. Die Traktion war gut, das Handling präzise und vorhersagbar. Erfahrene Fahrer konnten das Fahrzeug bis an seine Grenzen ausreizen und dabei ein Fahrerlebnis genießen, das in der heutigen Zeit selten geworden ist.

Die Fahrleistungen waren beeindruckend: 0-100 km/h in 6,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h. Diese Werte waren 1985 sensationell und stellten den Cosworth in eine Liga mit deutlich teureren Sportwagen.

Die Modellvarianten: Von der Serie zur Legende

Ford Sierra RS (1985-1987)

Die ursprüngliche dreitürige Version mit 201 PS war das Homologationsmodell für den Motorsport. 5.045 Exemplare wurden produziert, alle in der charakteristischen Moonstone Blue-Lackierung oder in Weiß.

Ford Sierra RS RS 500 (1987)

Die ultimative Version mit 224 PS, größerem Turbolader und noch spektakulärerem Heckspoiler. Nur 500 Exemplare wurden gebaut, alle in Moonstone Blue. Heute sind diese Fahrzeuge praktisch unbezahlbar.

Ford Sierra 4×4 (1990-1992)

Eine spätere Entwicklung mit Allradantrieb, die als viertürige Limousine angeboten wurde. Weniger spektakulär, aber praktischer und bei schlechten Straßenverhältnissen überlegen.

Ford Escort RS (1992-1996)

Der geistige Nachfolger, basierend auf dem Escort, aber mit weiterentwickelter Cosworth-Technik und Allradantrieb.

Motorsport-Erfolge: Dominanz auf der Rennstrecke

Der Sierra RS wurde entwickelt, um im Motorsport zu dominieren – und er erfüllte diese Erwartung vollständig. In der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) war er praktisch unschlagbar und gewann zwischen 1987 und 1992 zahlreiche Rennen und Meisterschaften.

Fahrer wie Klaus Ludwig, Manuel Reuter und Johnny Cecotto fuhren spektakuläre Siege ein und machten den Cosworth zur Legende. Die Rennversionen leisteten über 350 PS und waren aerodynamisch noch weiter optimiert.

Auch in der Rallye-Weltmeisterschaft war der Sierra Cosworth erfolgreich. Carlos Sainz gewann 1990 die Fahrer-WM, und Ford sicherte sich mehrere Konstrukteurs-Titel. Die Allrad-Version war besonders auf Schotter und Schnee überlegen.

In der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) dominierte der Cosworth ebenfalls. Fahrer wie Andy Rouse und Tim Harvey fuhren zahlreiche Siege ein und etablierten den Cosworth als das Maß aller Dinge im Tourenwagensport.

Diese Motorsport-Erfolge waren entscheidend für das Image des Cosworth. Sie bewiesen, dass es sich nicht nur um ein schnelles Straßenauto handelte, sondern um ein echtes Rennfahrzeug mit Straßenzulassung.

Kultureller Einfluss: Ikone der Achtzigerjahre

Der Ford Sierra RS Cosworth wurde schnell zur Ikone der Achtzigerjahre und prägte eine ganze Generation von Autoliebhabern. Sein aggressives Design und die beeindruckenden Fahrleistungen machten ihn zum Traumauto vieler junger Männer.

In der Popkultur war der Cosworth allgegenwärtig. In Automagazinen zierte er regelmäßig die Titelseiten, in Filmen und Fernsehserien war er das Auto der Wahl für Action-Szenen. Sein charakteristischer Turbo-Sound wurde zum Soundtrack einer ganzen Ära.

Besonders in Großbritannien entwickelte sich um den Cosworth ein regelrechter Kult. „Cossie“-Treffen zogen Tausende von Enthusiasten an, und der Cosworth wurde zum Symbol für britische Ingenieurskunst und Motorsport-Tradition.

Auch in Deutschland war der Cosworth sehr beliebt, obwohl er deutlich teurer war als in Großbritannien. Deutsche Käufer schätzten seine Motorsport-Gene und die Tatsache, dass er BMW M3 und Porsche 944 Paroli bieten konnte.

Konkurrenz und Marktpositionierung

Der Ford Sierra RS Cosworth trat in einem exklusiven Segment an, in dem Leistung und Prestige wichtiger waren als Preis und Praktikabilität. Die direkten Konkurrenten waren BMW M3, Porsche 944 Turbo und später der Audi Quattro.

Der BMW M3 war technisch raffinierter und kultivierter, aber weniger spektakulär. Der Porsche 944 Turbo bot ähnliche Leistung, war aber deutlich teurer. Der Audi Quattro hatte Allradantrieb, war aber weniger aggressiv im Auftreten.

Gegen diese etablierte Konkurrenz setzte Ford auf pure Leistung und Motorsport-Image. Der Cosworth war das günstigste Fahrzeug in diesem Segment und bot gleichzeitig die spektakulärste Performance. Diese Positionierung war erfolgreich und machte den Cosworth zum Verkaufsschlager.

Besonders beeindruckend war die Tatsache, dass Ford mit dem Cosworth beweisen konnte, dass auch ein Volumenhersteller Hochleistungsfahrzeuge bauen konnte, die mit den Produkten der Premiummarken konkurrieren konnten.

Zielgruppe: Enthusiasten und Sammler

Der Ford Sierra RS Cosworth richtete sich an eine sehr spezielle Zielgruppe: Motorsport-Enthusiasten, die ein authentisches Rennfahrzeug für die Straße suchten. Diese Kunden waren bereit, Kompromisse bei Komfort und Alltagstauglichkeit zu akzeptieren, um dafür pure Performance zu bekommen.

Viele Käufer waren selbst im Motorsport aktiv oder zumindest stark interessiert. Sie verstanden die technischen Feinheiten und schätzten die Motorsport-Gene des Fahrzeugs. Für sie war der Cosworth nicht nur ein Auto, sondern ein Statement.

Auch Sammler erkannten früh das Potenzial des Cosworth. Schon in den Neunzigerjahren begannen die Preise zu steigen, und heute gehört der Cosworth zu den wertvollsten Ford-Modellen aller Zeiten.

Die RS 500-Version richtete sich an absolute Puristen und Sammler. Mit nur 500 produzierten Exemplaren war sie von Anfang an ein Sammlerobjekt und erreicht heute astronomische Preise.

Stärken und Schwächen: Die ehrliche Bilanz

Die Stärken:

  • Leistung: Beeindruckende 201 PS aus 2,0 Litern Hubraum
  • Fahrleistungen: 0-100 km/h in 6,2 Sekunden, 233 km/h Spitze
  • Motorsport-Gene: Authentisches Rennfahrzeug mit Straßenzulassung
  • Design: Spektakuläres, unverwechselbares Erscheinungsbild
  • Sound: Charakteristischer Turbo-Sound mit Wastegate-Pfeifen
  • Seltenheit: Nur 5.545 Exemplare der dreitürigen Version
  • Wertsteigerung: Kontinuierliche Preissteigerung seit den Neunzigerjahren

Die Schwächen:

  • Turbo-Lag: Abrupte Leistungsentfaltung erfordert Erfahrung
  • Verbrauch: Hoher Kraftstoffverbrauch bei sportlicher Fahrweise
  • Alltagstauglichkeit: Straffe Federung, lautes Fahrgeräusch
  • Zuverlässigkeit: Turbo-Technik der Achtzigerjahre war anfällig
  • Wartung: Hohe Wartungskosten, spezialisierte Werkstätten nötig
  • Komfort: Spartanische Ausstattung, harte Sitze
  • Rostanfälligkeit: Typische Ford-Probleme der Achtzigerjahre

Der Sammlermarkt: Vom Gebrauchtwagen zur Legende

Der Ford Sierra RS Cosworth hat eine der beeindruckendsten Wertentwicklungen aller Automobile erlebt. Was in den Neunzigerjahren noch als gebrauchter Sportwagen für wenige tausend Mark zu haben war, kostet heute ein Vielfaches.

Aktuelle Marktpreise (2024):

  • Sierra RS Cosworth in gutem Zustand: 40.000 – 70.000 Euro
  • Sierra RS Cosworth in Concours-Zustand: 80.000 – 120.000 Euro
  • Sierra RS 500 in sehr gutem Zustand: 150.000 – 250.000 Euro
  • Sierra RS 500 in bestem Zustand: 300.000 – 500.000 Euro
  • Besonders seltene oder historische Exemplare: über 500.000 Euro

Die Preisentwicklung zeigt einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, wobei die RS 500 die stärkste Wertsteigerung verzeichnet. Originalität und Zustand sind entscheidend für den Wert.

Kaufberatung: Die Suche nach dem perfekten Cosworth

Modellwahl:

Für Sammler ist die dreitürige Version die erste Wahl, idealerweise ein RS 500. Die viertürige Sapphire-Version ist günstiger und praktischer, aber weniger spektakulär. Die 4×4-Version bietet bessere Alltagstauglichkeit.

Originalität und Zustand:

  • Matching Numbers sind bei Cosworth besonders wichtig
  • Originalfarbe Moonstone Blue ist am begehrtesten
  • Wartungshistorie sollte lückenlos dokumentiert sein
  • Umbauten und Tuning mindern den Sammlerwert erheblich

Technische Prüfpunkte:

  • Turbolader auf Verschleiß und Leckagen prüfen
  • Motor auf Ölverluste und ungewöhnliche Geräusche kontrollieren
  • Getriebe auf saubere Schaltung testen
  • Fahrwerk auf Verschleiß der Buchsen prüfen

Karosserie und Rost:

  • Schweller und Radläufe sind kritische Bereiche
  • Türrahmen und Fensterdichtungen kontrollieren
  • Spoiler und Anbauteile auf Originalität prüfen
  • Lackzustand und eventuelle Unfallschäden bewerten

Restaurierung: Präzision ist gefragt

Die Restaurierung eines Sierra RS Cosworth erfordert Expertise und tiefe Taschen. Die Turbo-Technik ist komplex, und Originalteile sind teuer und schwer zu beschaffen.

Geschätzte Restaurierungskosten:

  • Motorrevision mit Turbolader: 15.000 – 25.000 Euro
  • Karosserierestaurierung: 20.000 – 40.000 Euro
  • Innenraumrestaurierung: 5.000 – 10.000 Euro
  • Lackierung: 8.000 – 15.000 Euro
  • Fahrwerk und Bremsen: 5.000 – 8.000 Euro

Die Gesamtkosten können schnell 60.000-100.000 Euro erreichen, weshalb nur Fahrzeuge mit guter Substanz restauriert werden sollten.

Ersatzteile und Spezialisierung

Die Ersatzteilsituation ist herausfordernd:

  • Cosworth-Motorteile: Sehr teuer und teilweise schwer beschaffbar
  • Karosseriebleche: Noch verfügbar, aber teuer
  • Spoiler und Anbauteile: Reproduktionen verfügbar, Originale sehr teuer
  • Innenausstattung: Recaro-Sitze schwierig zu restaurieren
  • Elektronik: Achtzigerjahre-Technik teilweise problematisch

Spezialisierte Ford-Cosworth-Händler und Clubs sind unverzichtbar für Teile und Expertise.

Clubs und Gemeinschaft

Die Cosworth-Gemeinde ist leidenschaftlich und gut organisiert:

Ford RS Owners Club: Internationale Organisation mit deutscher Sektion und regelmäßigen Treffen.

Cosworth Owners Club: Spezialisierter Club für alle Cosworth-Modelle mit technischer Unterstützung.

RS-Freunde Deutschland: Deutsche Vereinigung für Ford RS-Modelle mit aktiver Szene.

Das Erbe: Inspiration für Generationen

Der Ford Sierra RS Cosworth hinterließ ein gewaltiges Erbe in der Automobilwelt. Er bewies, dass auch Volumenhersteller spektakuläre Hochleistungsfahrzeuge bauen konnten, und inspirierte eine ganze Generation von Hot Hatches und Sportlimousinen.

Sein Einfluss ist bis heute spürbar: Der Ford Focus RS, der Mustang und andere Ford-Sportmodelle tragen alle die DNA des ursprünglichen Cosworth in sich. Die Philosophie – maximale Leistung aus kleinem Hubraum durch Turboaufladung – ist heute Standard in der gesamten Automobilindustrie.

Auch andere Hersteller ließen sich inspirieren. Subaru Impreza WRX, Mitsubishi Lancer Evolution und viele andere Hochleistungslimousinen folgten dem Cosworth-Rezept: Turbo-Power, Allradantrieb und Motorsport-Gene.

Fazit: Der letzte seiner Art

Der Ford Sierra RS Cosworth war mehr als nur ein schnelles Auto – er war das Ende einer Ära. In ihm vereinten sich alle Tugenden der Achtzigerjahre: ungezähmte Leistung, spektakuläres Design und kompromisslose Sportlichkeit.

Seine größte Leistung war es, zu beweisen, dass Träume wahr werden können. Für eine ganze Generation von Autoliebhabern war der Cosworth das ultimative Traumauto – wild, laut und unwiderstehlich. Er verkörperte eine Zeit, in der Autos noch Emotionen weckten und Fahren noch ein Abenteuer war.

Heute, fast vier Jahrzehnte später, ist der Cosworth zu einer Legende geworden. Seine Preise sind astronomisch, seine Verfügbarkeit minimal. Aber sein Erbe lebt weiter in den Herzen aller, die das Glück hatten, einen zu fahren oder auch nur zu erleben.

Der Ford Sierra RS Cosworth erinnert uns daran, dass es einmal eine Zeit gab, in der Automobilhersteller Risiken eingingen und Träume verwirklichten. In einer Welt voller vernünftiger, effizienter Fahrzeuge war er ein letzter Mohikaner – wild, ungezähmt und absolut unvergesslich. Er war nicht nur ein Auto, sondern ein Statement: dass Leidenschaft wichtiger ist als Vernunft und dass manche Träume es wert sind, verwirklicht zu werden.

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