Fiat 124 Coupé 1972

Fiat 124 Coupé: Italienische Eleganz und Ingenieurskunst

Fiat 124 Coupé 1972

Das Fiat 124 Coupé, produziert von 1967 bis 1975, ist ein klassisches Sportcoupé, das für seine zeitlose Eleganz, innovative Technik und ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt wurde. Basierend auf der Plattform des Fiat 124, setzte das Coupé auf eine sportlichere Linie und stärkere Motoren. Heute ist es ein begehrtes Sammlerstück unter Liebhabern italienischer Klassiker.


Designer und Entwicklung

  • Designer: Das Fiat 124 Coupé wurde von Mario Boano, einem der führenden Designer bei Fiat, entworfen. Sein klares, schnörkelloses Design ist eine Hommage an die italienische Eleganz der 1960er Jahre.
  • Entwicklung: Das Coupé wurde als sportliche Ergänzung zur Limousine Fiat 124 entwickelt. Der Fokus lag auf einem stilvollen Fahrzeug, das sportliche Fahrer anspricht, aber dennoch alltagstauglich bleibt.
  • Zielsetzung: Fiat wollte ein Coupé schaffen, das mit europäischen Wettbewerbern wie dem Ford Capri oder dem Opel Manta konkurrieren konnte.

Innovationen

Das Fiat 124 Coupé war für seine Zeit sehr fortschrittlich:

  1. Doppel obenliegende Nockenwellen (DOHC): Entwickelt von Aurelio Lampredi, dem legendären Fiat-Motorenentwickler, bot der Motor hervorragende Leistung und Laufruhe.
  2. Scheibenbremsen rundum: Eine Seltenheit in dieser Fahrzeugklasse in den 1960er Jahren.
  3. Unibody-Konstruktion: Leichter und steifer als traditionelle Rahmenbauweise.
  4. Schnelles Schaltgetriebe: Ein präzises 4- oder 5-Gang-Schaltgetriebe machte das Fahren zum Vergnügen.

Motorenpalette und Getriebe

ModellHubraum (cm³)Leistung (PS)Drehmoment (Nm)GetriebeTopgeschwindigkeit (km/h)
Fiat 124 Coupé AC1.438901154-Gang-Schaltgetriebe170
Fiat 124 Coupé BC1.6081101354- oder 5-Gang-Schaltgetriebe185
Fiat 124 Coupé CC1.7561181405-Gang-Schaltgetriebe190

Technische Highlights:

  • DOHC-Motor: Hervorragende Leistung, entwickelt von Aurelio Lampredi, der zuvor für Ferrari tätig war.
  • Scheibenbremsen: Bot außergewöhnliche Bremsleistung für ein Fahrzeug dieser Klasse.
  • Komfortables Fahrwerk: Vorderachse mit Einzelradaufhängung und Schraubenfedern, Hinterachse mit Starrachse und Panhardstab.

Modelle, Topmodell und Sondermodelle

Serienmodelle:

  1. Fiat 124 Coupé AC (1967–1969): Das erste Modell, basierend auf dem Fiat 124 Limousine, mit einem 1.438-cm³-Motor.
  2. Fiat 124 Coupé BC (1969–1972): Verbesserter Innenraum, stärkere Motoren (1.6 Liter) und die Einführung eines 5-Gang-Getriebes.
  3. Fiat 124 Coupé CC (1972–1975): Das Topmodell der Serie, mit dem stärksten Motor (1.756 cm³) und leichten Designänderungen.

Sondermodelle:

Fiat 124 Coupé innen
  • Rally-Versionen: Einige Modelle wurden für den Rallye-Sport modifiziert, mit verstärkten Fahrwerken und leistungsstärkeren Motoren.
  • Exportvarianten: Für Märkte wie die USA gab es Versionen mit geänderten Stoßfängern und geringerer Motorleistung aufgrund strengerer Emissionsvorschriften.

Vorgänger und Nachfolgemodell

Vorgänger:

  • Fiat 1500 Coupé: Der Vorgänger im Fiat-Coupé-Programm war technisch weniger fortschrittlich und verfügte nicht über die sportliche Dynamik des 124 Coupé.

Nachfolger:

  • Fiat 131 Mirafiori Coupé: Der Nachfolger des 124 Coupé war moderner und bot bessere Aerodynamik, jedoch mit einer weniger eleganten Linie.

Verbesserungen gegenüber Vorgänger und Nachfolger:

  • Vorgänger: Mehr Leistung und ein moderneres Design.
  • Nachfolger: Klassischere Linienführung und ein direkteres Fahrgefühl.

Konkurrenten:

  • Ford Capri: Der Fiat bot technisch modernere Motoren und eine bessere Bremsanlage.
  • Opel Manta: Der Fiat war leichter und agiler.
  • Alfa Romeo GTV: Fiat war günstiger und leichter zu warten.

Existierende Fahrzeuge und Sammlerwert

Existierende Fahrzeuge:

Viele Fiat 124 Coupés wurden in den 1970er Jahren intensiv genutzt, sodass gut erhaltene Exemplare heute selten sind. Besonders die Modelle AC und BC sind bei Sammlern begehrt.

Sammlerwert vs. Neupreis inflationsbereinigt

  • Neupreis (1967): Ca. 12.000 DM (ca. 6.000 Euro).
  • Inflationsbereinigt: Ca. 25.000 Euro.
  • Sammlerwert heute: Zwischen 10.000 und 30.000 Euro, abhängig von Modell und Zustand. Top-restaurierte CC-Modelle oder Rally-Versionen können über 40.000 Euro erzielen.

Stärken und Schwächen

Stärken:

  • Motoren: Leistungsstarke DOHC-Motoren mit sportlichem Charakter.
  • Fahrdynamik: Exzellentes Handling dank präzisem Fahrwerk und Scheibenbremsen.
  • Design: Zeitlose Eleganz, die auch heute noch auffällt.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Erschwinglicher als viele Konkurrenzmodelle.
DOHC Fiat

Schwächen:

  • Rostanfälligkeit: Besonders anfällig an den Radläufen, der Bodengruppe und den Schwellern.
  • Ersatzteile: Einige spezifische Teile, besonders für AC-Modelle, sind schwer zu finden.
  • Komplexität der Motoren: Die DOHC-Motoren erfordern erfahrene Mechaniker für Wartung und Reparatur.

Worauf achten beim Kauf

  1. Karosserie: Rost ist das größte Problem – besonders an den Radläufen, Schwellern und der Bodengruppe.
  2. Motor und Getriebe: Der DOHC-Motor sollte ruhig laufen, ohne untypische Geräusche.
  3. Originalität: Originalteile und -lackierungen erhöhen den Sammlerwert.
  4. Historie: Eine vollständige Dokumentation ist ein Pluspunkt.
  5. Ersatzteile: Die Verfügbarkeit seltener Teile prüfen, besonders für AC-Modelle.

Fazit

Das Fiat 124 Coupé ist ein zeitloser Klassiker, der Eleganz und Sportlichkeit perfekt kombiniert. Dank seiner fortschrittlichen Technik und seines unverwechselbaren Designs ist es auch heute noch ein begehrtes Sammlerstück. Wer ein gut erhaltenes Exemplar findet, kann sich über ein faszinierendes Fahrzeug freuen, das Geschichte, Stil und Leistung vereint.

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