Der MG Metro 6R4

Der MG Metro 6R4: Britischer Rallye-Wahnsinn in Reinkultur

Wie aus einem harmlosen Stadtflitzer das wildeste Rallyeauto der Achtzigerjahre wurde
Als MG 1985 den Metro 6R4 der Öffentlichkeit präsentierte, war dies mehr als nur die Vorstellung eines neuen Rallyeautos – es war die Transformation eines harmlosen Stadtflitzers in ein 250 PS starkes Monster. Mit seinem 3,0-Liter-V6-Motor im Heck, Allradantrieb und einer Aerodynamik, die jeden Formel-1-Wagen neidisch gemacht hätte, war der 6R4 die radikalste Interpretation des Metro-Konzepts, die jemals erdacht wurde. Entwickelt für die Gruppe B-Rallye-Weltmeisterschaft, verkörperte er den Wahnsinn einer Ära, in der Leistung wichtiger war als Vernunft und Spektakel mehr zählte als Sicherheit. Nur 200 Straßenversionen wurden gebaut, um die Homologation zu erfüllen – heute sind diese Fahrzeuge zu den begehrtesten britischen Sammlerobjekten aller Zeiten geworden. Der 6R4 war nicht nur ein Auto, sondern ein Symbol für britische Ingenieurskunst und den unbändigen Willen, das Unmögliche möglich zu machen.
Genesis des Wahnsinns: Die Geburt einer Legende
Die Geschichte des MG Metro 6R4 beginnt Anfang der Achtzigerjahre, als die Rallye-Weltmeisterschaft von einer neuen Kategorie dominiert wurde: der Gruppe B. Diese Klasse erlaubte praktisch alles – Turboaufladung, Allradantrieb, exotische Materialien und Aerodynamik-Pakete, die an Rennwagen erinnerten.
British Leyland, später Austin Rover Group, erkannte die Marketingchancen, die ein spektakuläres Rallyeauto bieten könnte. Der Metro war bereits ein Verkaufserfolg, aber ihm fehlte das sportliche Image. Ein Rallye-Metro könnte das ändern und gleichzeitig die technischen Fähigkeiten des Unternehmens unter Beweis stellen.
Das Projekt wurde Patrick Head übertragen, dem Gründer von Williams Grand Prix Engineering. Head, der bereits Formel-1-Weltmeister-Autos entwickelt hatte, sollte aus dem harmlosen Metro ein konkurrenzfähiges Gruppe B-Auto machen. Die Herausforderung war gewaltig: Der Metro war ein Frontantrieb-Kleinwagen mit 1,3-Liter-Motor – das Gegenteil dessen, was für die Rallye-WM benötigt wurde.
Die Lösung war radikal: Praktisch alles außer der äußeren Karosserieform wurde neu entwickelt. Ein speziell konstruierter Gitterrohrrahmen ersetzte die Monocoque-Konstruktion, ein V6-Motor wurde ins Heck verlegt, und ein ausgeklügeltes Allradsystem sorgte für die Kraftübertragung.
Das Ergebnis war ein Fahrzeug, das nur noch oberflächlich einem Metro ähnelte. Unter der vertrauten Hülle verbarg sich ein reinrassiges Rallyeauto, das mit Audi Quattro, Lancia Delta S4 und Peugeot 205 T16 konkurrieren konnte.
Der V6-Motor: Britische Power im Heck
Das Herzstück des Metro 6R4 war sein spektakulärer 3,0-Liter-V6-Motor, der von Cosworth entwickelt wurde. Dieser Motor war eine komplette Neuentwicklung und hatte nichts mit den konventionellen Rover-V6-Motoren gemeinsam.
Der Motor war aus Aluminium gefertigt und wog nur 140 Kilogramm – ein beeindruckender Wert für einen 3,0-Liter-V6. Mit vier Ventilen pro Zylinder, zwei obenliegenden Nockenwellen pro Zylinderbank und einer ausgeklügelten Ansauganlage leistete er 250 PS bei 7.000 U/min.
Besonders bemerkenswert war die Entscheidung gegen Turboaufladung. Während die Konkurrenz auf Turbo-Power setzte, vertraute MG auf einen hochdrehenden Saugmotor. Diese Philosophie brachte Vor- und Nachteile: Der Motor war spontaner in der Gasannahme und zuverlässiger, hatte aber weniger Drehmoment als die Turbo-Konkurrenz.
Der Motor wurde quer hinter den Vordersitzen eingebaut, wo normalerweise die Rücksitze gewesen wären. Diese Anordnung sorgte für eine optimale Gewichtsverteilung und ermöglichte den Allradantrieb. Die Kühlung erfolgte über seitliche Lufteinlässe und einen großen Heckdiffusor.
Die Kraftübertragung erfolgte über ein Fünfgang-Getriebe, das speziell für die hohen Belastungen entwickelt wurde. Das Allradsystem verteilte die Kraft im Verhältnis 37:63 zwischen Vorder- und Hinterachse – eine Abstimmung, die sportliches Handling mit Traktion kombinierte.

Fahrwerk und Konstruktion: Rennwagen-Technik
Der Metro 6R4 war konstruktiv ein völlig anderes Fahrzeug als der normale Metro. Das Herzstück war ein Gitterrohrrahmen aus hochfestem Stahl, der die nötige Steifigkeit für die enormen Kräfte bot, die im Rallyesport auftreten.
Die Radaufhängung war eine komplette Neuentwicklung. Vorne kamen MacPherson-Federbeine mit zusätzlichen Querlenkern zum Einsatz, hinten eine Mehrlenker-Konstruktion mit separaten Federn und Dämpfern. Alle Komponenten waren auf höchste Belastungen ausgelegt und boten präzise Kontrolle auch unter extremen Bedingungen.
Die Bremsen waren entsprechend dimensioniert: Große belüftete Scheibenbremsen rundum mit Vierkolben-Sätteln sorgten für zuverlässige Verzögerung auch nach wiederholten Vollbremsungen aus hohen Geschwindigkeiten.
Die Lenkung war eine direkte Zahnstangenlenkung ohne Servounterstützung. Sie war schwergängig bei niedrigen Geschwindigkeiten, bot aber präzises Feedback und direktes Ansprechen – genau das, was Rallyefahrer brauchten.
Das Fahrwerk war straff abgestimmt und bot minimale Karosseriebewegungen. Der Federungskomfort war entsprechend spartanisch – der 6R4 war ein Werkzeug für Profis, kein Komfortfahrzeug für Sonntagsfahrer.
Aerodynamik: Windkanal-Wissenschaft
Die Aerodynamik des Metro 6R4 war das Ergebnis intensiver Windkanal-Arbeit. Jedes Element der Karosserie wurde optimiert, um maximalen Abtrieb bei minimalem Luftwiderstand zu erzeugen.
Die Front war geprägt von einem großen Lufteinlass und zusätzlichen Öffnungen für die Kühlung. Die Motorhaube hatte funktionale Luftauslässe, die den Druck im Motorraum reduzierten. Die charakteristischen Kotflügelverbreiterungen waren nicht nur optisch spektakulär, sondern auch aerodynamisch funktional.
Die Seiten des Fahrzeugs waren von großen Lufteinlässen geprägt, die den V6-Motor mit Frischluft versorgten. Diese Einlässe waren präzise positioniert, um optimalen Luftstrom zu gewährleisten, ohne die Aerodynamik zu beeinträchtigen.
Das Heck war dominiert von einem großen Spoiler und einem ausgeprägten Diffusor. Diese Elemente erzeugten erheblichen Abtrieb und halfen dabei, das Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil zu halten.
Der cW-Wert war mit 0,39 für ein so stark modifiziertes Fahrzeug beachtlich niedrig. Die Aerodynamik-Ingenieure hatten es geschafft, Funktion und Effizienz zu kombinieren.
Die Straßenversion: Homologation mit Hindernissen
Um den 6R4 für die Gruppe B homologieren zu können, musste MG mindestens 200 Straßenversionen bauen. Diese Fahrzeuge, bekannt als „Clubman“, waren entschärfte Versionen des Rallyeautos, aber immer noch spektakulär.
Der Motor wurde auf 250 PS gedrosselt (gegenüber über 400 PS in der Rallye-Version), und verschiedene Komfort-Features wurden hinzugefügt. Dazu gehörten eine Heizung, Innenverkleidungen, Teppiche und sogar ein Radio – Luxus, den die Rallyeversion nicht kannte.
Trotz dieser Zugeständnisse an die Alltagstauglichkeit blieb der Clubman ein kompromissloses Fahrzeug. Die Sitzposition war extrem niedrig, die Sicht nach hinten durch den Motor eingeschränkt, und der Geräuschpegel war beträchtlich.
Die Fahrleistungen waren beeindruckend: 0-100 km/h in unter 5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von über 220 km/h. Diese Werte stellten den 6R4 in eine Liga mit Supersportwagen wie dem Ferrari 308 oder Porsche 911 Turbo.
Der Preis war entsprechend hoch: Mit über 40.000 Pfund kostete der 6R4 Clubman mehr als ein Porsche 911. Trotzdem waren alle 200 Exemplare schnell verkauft – hauptsächlich an Sammler und Motorsport-Enthusiasten.
Motorsport-Karriere: Triumph und Tragödie
Der Metro 6R4 debütierte 1985 in der Rallye-WM und zeigte sofort sein Potenzial. Die ersten Einsätze waren vielversprechend, auch wenn die Zuverlässigkeit noch zu wünschen übrig ließ.
1986 sollte das große Jahr werden. Mit Fahrern wie Tony Pond und Malcolm Wilson war MG bereit, um Siege zu kämpfen. Der 6R4 war konkurrenzfähig und konnte mit Audi Quattro und Lancia Delta S4 mithalten.
Doch dann kam der Schock: Nach einer Serie schwerer Unfälle wurde die Gruppe B Ende 1986 verboten. Der 6R4 hatte gerade erst sein volles Potenzial entfaltet, als ihm die Basis entzogen wurde.
Trotz des kurzen Einsatzes in der WM hinterließ der 6R4 einen bleibenden Eindruck. Seine spektakulären Auftritte, der charakteristische Sound des V6-Motors und die beeindruckenden Sprünge machten ihn zu einem der beliebtesten Rallyeautos aller Zeiten.
Nach dem Ende der Gruppe B fand der 6R4 eine neue Heimat in nationalen Rallye-Meisterschaften und Bergrennen. Dort ist er bis heute aktiv und begeistert Fans mit seiner unverwechselbaren Präsenz.

Technische Daten: Die nackten Fakten
Motor: 3,0-Liter-V6, Saugmotor Leistung: 250 PS (Straßenversion), über 400 PS (Rallye-Version) Drehmoment: 300 Nm (Straßenversion) Antrieb: Allradantrieb (37:63 Verteilung) Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe Gewicht: 1.050 kg (Straßenversion) 0-100 km/h: unter 5 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: über 220 km/h Produktion: 200 Straßenversionen + Rallyeautos
Design: Funktion über Form
Das Design des Metro 6R4 war kompromisslos auf Funktion ausgerichtet. Jedes Element der Karosserie hatte einen aerodynamischen oder kühlungstechnischen Zweck.
Die Proportionen waren dramatisch verändert gegenüber dem normalen Metro. Die breiten Kotflügel, die tiefen Lufteinlässe und der große Heckspoiler verliehen dem 6R4 eine aggressive, muskulöse Erscheinung.
Die Farbgebung war meist spektakulär: Viele 6R4 trugen die Farben ihrer Sponsoren – leuchtende Reds, Yellows und Blues, die auch aus der Ferne unverwechselbar waren.
Das Interieur war spartanisch, aber funktional. Ein Überrollkäfig dominierte den Innenraum, Schalensitze boten Halt bei extremen Querbeschleunigungen, und das Armaturenbrett war auf das Wesentliche reduziert.
Konkurrenz: David gegen Goliath
Der Metro 6R4 trat gegen etablierte Konkurrenten an, die alle ihre eigenen Stärken hatten:
Audi Quattro: Der Pionier des Allradantriebs mit Turbo-Power und deutscher Ingenieurskunst.
Lancia Delta S4: Technisches Meisterwerk mit Kompressor und Turbolader.
Peugeot 205 T16: Französische Perfektion mit Mittelmotor und Turboaufladung.
Ford RS200: Britischer Konkurrent mit ähnlichem Konzept.
Gegen diese etablierte Konkurrenz musste sich der 6R4 beweisen. Seine Stärken lagen in der Zuverlässigkeit des Saugmotors und dem charakteristischen Handling, aber er hatte weniger Leistung als die Turbo-Konkurrenz.
Zielgruppe: Sammler und Puristen
Die 200 Straßenversionen des Metro 6R4 richteten sich an eine sehr spezielle Zielgruppe: Motorsport-Enthusiasten mit tiefen Taschen und einer Vorliebe für das Extreme.
Viele Käufer waren selbst im Motorsport aktiv oder zumindest stark interessiert. Sie verstanden die technischen Feinheiten und schätzten die Kompromisslosigkeit des Fahrzeugs.
Sammler erkannten früh das Potenzial des 6R4. Mit nur 200 produzierten Exemplaren war er von Anfang an selten, und seine spektakuläre Technik machte ihn zu einem begehrten Sammlerobjekt.
Heute sind praktisch alle MG Metro 6R4 in den Händen von Sammlern oder Motorsport-Teams. Viele werden noch aktiv im Motorsport eingesetzt, was ihre Authentizität und ihren Wert steigert.
Stärken und Schwächen: Die ehrliche Bilanz
Die Stärken:
- Leistung: Beeindruckende 250 PS aus einem Saugmotor
- Handling: Präzises, vorhersagbares Fahrverhalten
- Allradantrieb: Hervorragende Traktion unter allen Bedingungen
- Seltenheit: Nur 200 Straßenversionen gebaut
- Motorsport-Gene: Authentisches Rallyeauto mit Straßenzulassung
- Sound: Unverwechselbarer V6-Sound
- Wertsteigerung: Kontinuierliche Preissteigerung seit den Neunzigern
Die Schwächen:
- Alltagstauglichkeit: Praktisch nicht für den täglichen Gebrauch geeignet
- Komfort: Spartanische Ausstattung, harte Federung
- Sicht: Eingeschränkte Sicht nach hinten durch den Motor
- Wartung: Sehr hohe Wartungskosten, spezialisierte Werkstätten nötig
- Zuverlässigkeit: Rennwagen-Technik erfordert intensive Betreuung
- Verbrauch: Hoher Kraftstoffverbrauch bei sportlicher Fahrweise
- Lärm: Extremer Geräuschpegel im Innenraum
Der Sammlermarkt: Von der Kuriosität zur Legende
Der MG Metro 6R4 hat eine der spektakulärsten Wertentwicklungen aller britischen Automobile erlebt. Was in den Neunzigern noch als exotische Kuriosität galt, ist heute zu einem der wertvollsten britischen Sammlerobjekte geworden.
Aktuelle Marktpreise (2024):
- Metro 6R4 Clubman in gutem Zustand: 150.000 – 250.000 Euro
- Metro 6R4 Clubman in Concours-Zustand: 300.000 – 450.000 Euro
- Besonders seltene MG Metro 6R4 oder historische Exemplare: über 500.000 Euro
- MG Metro 6R4 Rallye-Versionen mit Rennhistorie: 400.000 – 800.000 Euro
Die Preisentwicklung zeigt einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, wobei die Seltenheit und der Motorsport-Bezug die Haupttreiber sind.
Kaufberatung: Die Suche nach dem heiligen Gral
Originalität und Zustand:
- Matching Numbers sind bei 6R4 absolut entscheidend
- Wartungshistorie sollte lückenlos dokumentiert sein
- Umbauten und Modifikationen mindern den Wert erheblich
- Rallye-Historie kann den Wert steigern
Technische Prüfpunkte:
- V6-Motor auf Verschleiß und Leckagen prüfen
- Allradsystem auf Funktion testen
- Gitterrohrrahmen auf Risse oder Reparaturen kontrollieren
- Fahrwerk auf Verschleiß der hochbelasteten Komponenten prüfen
Karosserie und Aerodynamik:
- Alle Aerodynamik-Teile auf Originalität prüfen
- Kotflügelverbreiterungen auf Risse kontrollieren
- Lackzustand und eventuelle Unfallschäden bewerten
- Innenraum auf Vollständigkeit der Originalausstattung prüfen
Restaurierung: Für Experten only
Die Restaurierung eines Metro 6R4 ist eine Aufgabe für absolute Spezialisten. Die komplexe Technik und die seltenen Teile machen jede Restaurierung zu einem kostspieligen Unterfangen.
Geschätzte Restaurierungskosten:
- V6-Motorrevision: 25.000 – 40.000 Euro
- Allradsystem-Überholung: 15.000 – 25.000 Euro
- Karosserierestaurierung: 30.000 – 50.000 Euro
- Innenraumrestaurierung: 10.000 – 15.000 Euro
- Lackierung: 10.000 – 20.000 Euro
Die Gesamtkosten können schnell 100.000-150.000 Euro erreichen, weshalb nur Fahrzeuge mit sehr guter Substanz restauriert werden sollten.
Ersatzteile: Die ewige Herausforderung
Die Ersatzteilsituation für den Metro 6R4 ist eine der größten Herausforderungen für Besitzer:
- V6-Motorteile: Extrem selten und teuer, oft Sonderanfertigungen nötig
- Allradantrieb-Komponenten: Schwer beschaffbar, hohe Preise
- Karosseriebleche: Teilweise noch verfügbar, aber teuer
- Aerodynamik-Teile: Oft nur als Reproduktionen erhältlich
- Innenausstattung: Originalteile praktisch nicht mehr verfügbar
Spezialisierte Rallye-Präparatoren und die 6R4-Gemeinde sind die besten Quellen für Teile und Expertise.
Clubs und Gemeinschaft
Die 6R4-Gemeinde ist klein, aber leidenschaftlich:
MG Metro 6R4 Register: Offizielle Registrierung aller bekannten Fahrzeuge mit historischen Daten.
Group B Shrine: Internationale Gemeinschaft für alle Gruppe B-Fahrzeuge.
Historic Rally Car Register: Dokumentation der Motorsport-Geschichte.
Das Erbe: Symbol einer verrückten Zeit
Der MG Metro 6R4 steht für eine Ära des Motorsports, die es so nie wieder geben wird. Die Gruppe B war eine Zeit des Wahnsinns, in der Ingenieure und Fahrer die Grenzen des Möglichen ausreizten.
Sein Erbe lebt weiter in modernen Rallyeautos, auch wenn diese durch Regularien gezähmt sind. Die Philosophie des 6R4 – maximale Leistung in minimaler Zeit zu entwickeln – inspiriert noch heute Ingenieure und Designer.
Der 6R4 bewies auch, dass britische Ingenieure mit den besten der Welt konkurrieren konnten. In einer Zeit, in der die britische Automobilindustrie kämpfte, war er ein Leuchtturm der Innovation und des Könnens.
Fazit: Der letzte Mohikaner
Der MG Metro 6R4 war mehr als nur ein Rallyeauto – er war das Symbol einer Ära, die zu schnell endete. In ihm vereinten sich britischer Mut, technische Innovation und der unbändige Wille, das Unmögliche möglich zu machen.
Seine größte Leistung war es, zu beweisen, dass auch aus einem harmlosen Stadtflitzer ein Supersportwagen werden kann, wenn man nur verrückt genug ist, es zu versuchen. Der 6R4 war die Verkörperung des britischen Underdog-Geistes – klein, aber oho.
Heute ist er zu einer Legende geworden, die weit über die Grenzen des Motorsports hinausstrahlt. Er erinnert uns an eine Zeit, in der Träume noch Realität werden konnten und in der Ingenieure noch Magier waren.
Der MG Metro 6R4 steht für eine Zeit, in der alles möglich schien und in der Mut wichtiger war als Vernunft. Er war nicht nur ein Auto, sondern ein Statement: dass britische Ingenieure die Welt verändern können, wenn man sie nur lässt. In einer Welt voller Kompromisse war er kompromisslos – wild, laut und absolut unvergesslich.