VW Golf 2 die Legende wird erwachsen

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VW Golf 2

VW Golf 2: Der nächste Schritt zur Perfektion

VW Golf 2

Der VW Golf 2, eingeführt 1983 als Nachfolger des legendären Golf 1, baute auf dem Erfolg des Originals auf und führte die Erfolgsserie konsequent fort. Mit größerem Platzangebot, moderner Technik und einer breiteren Modellpalette wurde der Golf 2 schnell zum Liebling der Massen. Er setzte neue Maßstäbe in der Kompaktklasse und etablierte sich als zuverlässiger Alltagsbegleiter für Millionen. Dank seiner robusten Bauweise und der zeitlosen Ästhetik ist der Golf 2 heute ein begehrter Klassiker.


Designer und Entwicklung: Evolution statt Revolution

Das Design des Golf 2 wurde unter der Leitung von Herbert Schäfer entwickelt. Er behielt die Grundform des Golf 1 bei, modernisierte sie jedoch mit weicheren Linien, einer breiteren Karosserie und einer verbesserten Aerodynamik (cw-Wert von 0,34). Der Golf 2 war größer als sein Vorgänger, was mehr Platz für Passagiere und Gepäck bedeutete.

Auch technisch markierte der Golf 2 einen großen Schritt nach vorn. Er führte neue Sicherheits- und Komfortmerkmale ein, darunter Servolenkung, ABS und elektrische Fensterheber, die in der Kompaktklasse damals noch keine Selbstverständlichkeit waren.


Technische Innovationen: Fortschritt für die Kompaktklasse

Der VW Golf 2 brachte zahlreiche technische Neuerungen mit sich:

  • Verbesserte Plattform: Der Golf 2 nutzte eine weiterentwickelte Version der Plattform des Golf 1, die für mehr Stabilität und Platz sorgte.
  • Sicherheitsausstattung: Er war einer der ersten Kompaktwagen, die optional mit ABS und Airbags ausgestattet werden konnten.
  • Allradantrieb (Syncro): Für mehr Traktion und Geländetauglichkeit wurde ab 1986 der Golf Syncro angeboten.
  • Umweltfreundlichkeit: Der Golf 2 führte ab 1984 die ersten Katalysator-Modelle ein, die den Emissionsstandards der 1980er-Jahre entsprachen.

Motorenpalette und Getriebe: Vielseitigkeit für jeden Bedarf

Der VW Golf 2 war mit einer breiten Palette von Benzin- und Dieselmotoren erhältlich:

  • Benzinmotoren:
    • 1,3-Liter mit 55 PS
    • 1,6-Liter mit 75 PS
    • 1,8-Liter mit 90 PS (GL) und 112 PS (GTI)
    • 1,8-Liter-G60 mit Kompressor: 160 PS im Golf G60 und Golf Rallye.
  • Dieselmotoren:
    • 1,6-Liter-Saugdiesel mit 54 PS
    • 1,6-Liter-Turbodiesel mit 70 PS
    • 1,6-Liter-EcoDiesel mit optimierter Verbrauchseffizienz

Die Kraftübertragung erfolgte über 4- oder 5-Gang-Schaltgetriebe, während eine 3-Gang-Automatik optional angeboten wurde.


Modelle: Vielfalt für jeden Geschmack

brown and black vehicle interior VW Golf 2

Der VW Golf 2 wurde in zahlreichen Varianten und Ausstattungslinien angeboten:

  1. Golf Basis: Der praktische Alltagswagen.
  2. Golf CL und GL: Komfortabler mit mehr Ausstattung.
  3. Golf GTI: Der Sportwagen der Kompaktklasse, der in den 1980er-Jahren zur Ikone wurde.
  4. Golf G60: Eine Hochleistungsvariante mit G-Lader-Kompressor und Allradantrieb.
  5. Golf Syncro: Der erste Golf mit Allradantrieb, ideal für schwierige Straßenbedingungen.
  6. Golf Country: Eine Crossover-Version mit höhergelegtem Fahrwerk und Offroad-Look, die ihrer Zeit voraus war.

Vorgänger und Nachfolger

Der VW Golf 2 trat die Nachfolge des Golf 1 an und führte dessen Erfolgsgeschichte nahtlos fort. Nach einer Produktionszeit von neun Jahren wurde er 1991 vom Golf 3 abgelöst, der neue Technologien wie TDI-Motoren und verbesserte Sicherheitsmerkmale einführte.


Motorsport: Der GTI bleibt eine Ikone

Der VW Golf 2 setzte die Erfolgsgeschichte des GTI im Motorsport fort. Mit seinem agilen Fahrverhalten und dem leistungsstarken 1,8-Liter-Motor war der GTI ein Favorit in der Tourenwagen-Szene und auf Amateur-Rennstrecken. Die G60-Version brachte zusätzliche Performance und wurde zum Kult in der Tuning-Szene.


Topmodell und Sondermodelle

Das Topmodell der Serie war der Golf G60 Limited, eine auf 71 Exemplare limitierte Hochleistungsvariante mit Allradantrieb und einem 210 PS starken Motor. Zu den besonderen Sondermodellen gehörten:

  • VW Golf 2 „Fire and Ice“: Eine limitierte Edition mit exklusiver Ausstattung und sportlichem Design.
  • VW Golf Country: Eine Offroad-Version mit bulligem Styling und erhöhter Bodenfreiheit.

Konkurrenten: Kompaktklasse im Wettbewerb

Der VW Golf 2 trat gegen eine Vielzahl starker Konkurrenten an, darunter:

  • Ford Escort: Der europäische Bestseller mit Frontantrieb.
  • Opel Kadett E: Volkswagens größter Rivale in Deutschland.
  • Peugeot 205: Besonders als GTI eine ernstzunehmende Konkurrenz.
  • Renault 19: Ein französischer Herausforderer mit Fokus auf Komfort.

Der VW Golf 2 überzeugte durch seine Vielseitigkeit, seine Zuverlässigkeit und seine breite Modellpalette.


Existierende Fahrzeuge und Sammlerwert

Von den insgesamt über 6,3 Millionen produzierten VW Golf 2 sind viele Fahrzeuge noch heute im Umlauf. Der ursprüngliche Neupreis lag je nach Modell und Ausstattung zwischen 12.000 und 25.000 DM, was inflationsbereinigt heute rund 10.000 bis 20.000 Euro entspricht.

Der Sammlerwert variiert stark je nach Modell und Zustand. Originale GTI- oder G60-Modelle in gutem Zustand kosten heute zwischen 10.000 und 30.000 Euro, während Sondermodelle wie der Golf G60 Limited deutlich über 50.000 Euro erzielen können.


Stärken und Schwächen

Stärken:

  • Robuste Technik und hohe Zuverlässigkeit
  • Zeitloses Design, das bis heute beliebt ist
  • Große Auswahl an Varianten und Sondermodellen
  • Kultstatus, besonders bei GTI- und G60-Versionen

Schwächen:

  • Rostanfälligkeit, insbesondere an den Radläufen und dem Unterboden
  • Ersatzteile für seltene Modelle wie den G60 Limited können teuer und schwer zu finden sein
  • Komfort und Sicherheitsausstattung entsprechen nicht mehr modernen Standards

Worauf achten beim Kauf?

Beim Kauf eines VW Golf 2 sollte besonderes Augenmerk auf Roststellen gelegt werden, vor allem an den Türschwellen, Radläufen und Bodengruppen. Der Zustand des Motors, insbesondere bei G60- und GTI-Modellen, sollte sorgfältig geprüft werden, da unsachgemäße Modifikationen die Zuverlässigkeit beeinträchtigen können. Eine vollständige Wartungshistorie ist entscheidend, besonders bei seltenen Modellen.


Fazit: Eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte

Der VW Golf 2 ist ein würdiger Nachfolger des Golf 1 und ein Meilenstein in der Geschichte der Kompaktklasse. Mit seiner Vielseitigkeit, seiner technischen Robustheit und seinem zeitlosen Design bleibt er ein begehrter Klassiker, der sowohl als Alltagswagen als auch als Sammlerstück überzeugt. Der Golf 2 ist nicht nur ein Auto, sondern ein Symbol für eine Ära – und ein Fahrzeug, das Generationen geprägt hat.

VW Golf 2: GTD und GTI 16V – Die Krönung der Baureihe

Der VW Golf 2 wurde nicht nur als Alltagsauto gefeiert, sondern auch als Sportwagen und Effizienzmeister. Besonders die Modelle GTD und GTI 16V haben in der Geschichte des Golf 2 einen legendären Status erreicht. Während der GTD den Diesel neu definierte und für seine Zeit beeindruckende Leistung mit Effizienz kombinierte, wurde der GTI 16V zur Ikone der Kompaktklasse. Der 16V setzte Maßstäbe in puncto Fahrspaß, Performance und technische Raffinesse.


VW Golf 2 GTD: Der sportliche Diesel

Der 1984 eingeführte Golf 2 GTD war eine bahnbrechende Entwicklung. Er kombinierte die Wirtschaftlichkeit eines Dieselmotors mit sportlichem Charakter und war damit ein Vorreiter im Segment der dynamischen Kompaktdiesel.

  • Motor: Der GTD wurde von einem 1,6-Liter-Turbodiesel (Diesel mit Ladeluftkühlung) angetrieben, der 70 PS leistete und ein Drehmoment von 130 Nm bot. Damit beschleunigte er den Golf in rund 13 Sekunden von 0 auf 100 km/h – beeindruckend für einen Diesel der 1980er-Jahre.
  • Design: Der GTD übernahm viele Designelemente des GTI, darunter das rote Kühlergrillband und sportliche Sitze, die ihn optisch als Mitglied der sportlichen Golf-Familie auszeichneten.
  • Effizienz: Trotz seiner sportlichen Gene war der GTD äußerst sparsam und erreichte Verbrauchswerte von etwa 5 Litern auf 100 km, was ihn sowohl bei Privatkunden als auch bei Flottenkunden beliebt machte.

Der GTD war ein Meilenstein, der die Basis für spätere Performance-Diesel wie den Golf TDI schuf.


VW Golf 2 GTI 16V: Die Legende

Der GTI 16V, eingeführt 1986, gilt als die Krönung der Golf-GTI-Reihe der zweiten Generation. Er war nicht nur leistungsstärker, sondern auch technisch weiterentwickelt und bot ein Fahrerlebnis, das bis heute Maßstäbe setzt.

  • Motor: Der GTI 16V wurde von einem 1,8-Liter-Vierzylinder mit 16 Ventilen angetrieben, der 139 PS leistete (125 PS in der Katalysator-Version). Dank der zusätzlichen Ventile und des höheren Drehzahlpotenzials bot der Motor eine beeindruckende Leistungsentfaltung, die insbesondere im oberen Drehzahlbereich begeisterte.
  • Performance: Der 16V beschleunigte in nur 8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h. Diese Werte machten ihn zu einem der schnellsten Kompaktsportler seiner Zeit.
  • Fahrwerk und Handling: Der GTI 16V erhielt ein strafferes Fahrwerk und größere Bremsen, die für ein präzises Handling und hohe Sicherheit sorgten. Die breiteren Reifen und die optimierte Aerodynamik verstärkten den sportlichen Charakter.
  • Design: Äußerlich war der 16V durch eine leicht geänderte Front mit Doppelscheinwerfern, ein dezentes „16V“-Emblem und spezielle Felgen zu erkennen. Innen gab es Sportsitze, ein sportliches Lenkrad und zusätzliche Instrumente.

Bedeutung des GTI 16V: Ein Sportwagen im Kompaktformat

Der GTI 16V wurde schnell zur Ikone, da er Fahrspaß auf höchstem Niveau bot, dabei aber alltagstauglich und vergleichsweise erschwinglich blieb. Er etablierte den Golf GTI endgültig als das Maß der Dinge im Segment der Hot Hatches und konkurrierte erfolgreich mit Fahrzeugen wie dem Peugeot 205 GTI, dem Ford Escort XR3i und dem Renault 5 Turbo sowie der minder legendäre Opel Kadett E GSI 16V.


Konkurrenzfähigkeit des GTI 16V

Im Vergleich zu seinen Konkurrenten überzeugte der Golf GTI 16V nicht nur durch seine Performance, sondern auch durch seine Zuverlässigkeit und sein zeitloses Design. Der Peugeot 205 GTI war zwar leichter und agiler, doch der Golf punktete mit seiner Vielseitigkeit und seiner robusten Technik.


Sammlerwert und heutige Bedeutung

Originale GTD-Modelle und vor allem GTI 16V-Modelle sind heute bei Sammlern äußerst begehrt. Besonders gut erhaltene Fahrzeuge oder solche mit seltenen Sonderausstattungen wie den Recaro-Sitzen oder der BBS-Räderoption erzielen hohe Preise.

  • GTD: Preise für originale und gut gepflegte Modelle liegen zwischen 8.000 und 15.000 Euro.
  • GTI 16V: Je nach Zustand und Originalität bewegen sich die Preise zwischen 15.000 und 30.000 Euro, mit Top-Modellen, die über 40.000 Euro erreichen können.

Stärken und Schwächen der GTD- und GTI-16V-Modelle

GTD Stärken:

  • Sparsamkeit und Effizienz
  • Gute Fahrleistungen für einen Diesel
  • Langlebige Technik

GTD Schwächen:

  • Im Vergleich zum GTI weniger dynamisch
  • Rostprobleme bei schlecht gepflegten Exemplaren

GTI 16V Stärken:

  • Leistungsstarker und drehfreudiger Motor
  • Präzises Handling und sportliches Fahrverhalten
  • Zeitloses Design und hoher Kultstatus

GTI 16V Schwächen:

  • Rostanfälligkeit
  • Ersatzteile für spezielle 16V-Komponenten werden rar und teuer
  • Oft unsachgemäß getunte oder vernachlässigte Fahrzeuge auf dem Markt

Fazit: GTD und GTI 16V – Die Speerspitzen des Golf 2

Der VW Golf 2 GTD und der GTI 16V sind herausragende Beispiele dafür, wie vielseitig und innovativ der Golf 2 war. Der GTD brachte sportliche Effizienz in die Kompaktklasse und bewies, dass Diesel nicht langweilig sein müssen. Der GTI 16V hingegen setzte Maßstäbe im Segment der Kompaktsportwagen und bleibt bis heute ein Fahrzeug, das die Herzen von Enthusiasten höher schlagen lässt. Beide Modelle haben den Golf 2 unsterblich gemacht – als Ikonen ihrer Zeit und als Klassiker, die ihren Platz in der Automobilgeschichte fest zementiert haben.

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