Simca Matra

Der Simca Matra: Ein Blick auf eine Automobil-Ikone der 70er und 80er Jahre

Simca Matra

Der Simca Matra, auch bekannt als Matra-Simca oder Matra Bagheera, ist ein Sportwagen, der zwischen 1973 und 1980 produziert wurde. Dieser Wagen, entwickelt in Zusammenarbeit zwischen dem französischen Automobilhersteller Matra und Simca, einem Tochterunternehmen von Chrysler Europe, verkörpert die Automobilästhetik und Technik der 70er Jahre und hat sich in der heutigen Zeit zu einem begehrten Sammlerfahrzeug entwickelt.

Entwicklung und Design

Die Entwicklung des Simca Matra begann in den frühen 1970er Jahren, als Matra nach dem Erfolg des Matra 530 ein neues, innovatives Sportcoupé auf den Markt bringen wollte. Die Designphilosophie hinter dem Fahrzeug war es, ein erschwingliches Sportauto mit einem markanten Erscheinungsbild und einer innovativen Innenraumgestaltung zu schaffen. Der Matra Bagheera wurde 1973 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt und erregte sofort Aufsehen. Besonders die ungewöhnliche Sitzkonfiguration – drei Sitze nebeneinander – und die Keilform des Fahrzeugs machten es zu einem auffälligen Modell.

Technisch basierte der Bagheera auf einer modifizierten Simca-Technik. Das Fahrzeug war mit einem quer eingebauten Vierzylindermotor ausgestattet, der in verschiedenen Hubraumvarianten (1,3 bis 1,5 Liter) verfügbar war. Trotz der eher bescheidenen Leistung von 84 bis 90 PS, je nach Version, ermöglichte das niedrige Gewicht des Wagens ansprechende Fahrleistungen.

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Konkurrenz und Positionierung

Zur Zeit seiner Einführung stand der Simca Matra in direkter Konkurrenz zu anderen erschwinglichen Sportwagen wie dem Fiat X1/9, dem Lotus Europa und dem Porsche 914. Im Vergleich zu diesen Modellen bot der Matra Bagheera ein einzigartiges Konzept. Der Lotus Europa punktete mit einer fortschrittlicheren Mittelmotorarchitektur und einem stärkeren Motor, der Porsche 914 hingegen mit dem Prestige der Marke Porsche und einer solideren Bauweise. Der Fiat X1/9 war ähnlich innovativ wie der Bagheera, aber kompakter und mit einem Mittelmotor ausgestattet, der für eine noch bessere Gewichtsverteilung sorgte.

Während die Konkurrenz oft auf höhere Leistungswerte und exklusive Technik setzte, war der Simca Matra vor allem durch seine Kombination aus Alltagstauglichkeit, innovativem Design und erschwinglichem Preis attraktiv. Allerdings hatte er auch einige Schwächen: Die Karosserie bestand aus einem Stahlrahmen mit einer Kunststoffverkleidung, was zwar zur Gewichtsreduktion beitrug, aber auch anfällig für Rost war, besonders an den tragenden Teilen. Dies führte zu einer eingeschränkten Langlebigkeit vieler Modelle, was die heute noch existierenden Fahrzeuge umso begehrter macht.

Bedeutung in der Motorsport-Szene

Obwohl der Simca Matra nicht primär für den Motorsport entwickelt wurde, hinterließ er auch hier seine Spuren. Insbesondere in der Rallyeszene der 70er Jahre wurde der Wagen aufgrund seines geringen Gewichts und seiner Agilität geschätzt. Verschiedene Privatfahrer setzten modifizierte Versionen des Bagheera in regionalen und nationalen Wettbewerben ein. Diese Aktivitäten trugen dazu bei, den Ruf des Fahrzeugs als sportliches und vielseitiges Modell zu festigen.

Tuning-Szene und Bedeutung in der Jugendkultur

In den 70er und 80er Jahren entwickelte sich der Simca Matra auch zu einem beliebten Objekt in der Tuning-Szene. Die solide Grundstruktur und das auffällige Design machten ihn zu einem idealen Kandidaten für individuelle Umbauten. Leistungssteigerungen, verbesserte Fahrwerke und optische Modifikationen waren an der Tagesordnung. In der Jugendkultur jener Zeit genoss der Bagheera den Ruf eines erschwinglichen, aber dennoch exotischen Sportwagens, der sich von der Masse abhob.

Sammlerwert und heutige Bedeutung

Heute hat der Simca Matra einen festen Platz in der Welt der klassischen Automobile. Aufgrund der relativ geringen Produktionszahlen und der Rostproblematik sind gut erhaltene Exemplare selten und dementsprechend begehrt. Der Sammlerwert variiert je nach Zustand und Originalität des Fahrzeugs. Vollständig restaurierte Modelle können heutzutage Preise im Bereich von 20.000 bis 30.000 Euro erzielen, wobei besondere Modelle oder Fahrzeuge mit historischer Motorsportgeschichte deutlich teurer sein können.

Die Faszination für den Simca Matra in der heutigen Zeit lässt sich auf seine innovative Technik, das markante Design und die Rolle, die er in der automobilen Jugendkultur der 70er und 80er Jahre spielte, zurückführen. Er ist ein Symbol für eine Ära, in der Automobilhersteller mutige und oft unkonventionelle Wege gingen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Fazit

Der Simca Matra war und ist ein faszinierendes Stück Automobilgeschichte. Mit seiner einzigartigen Kombination aus innovativem Design, sportlicher Leistung und alltagstauglicher Technik konnte er sich einen Platz in den Herzen vieler Autoenthusiasten sichern. Seine Rolle in der Motorsport-Szene, die Bedeutung in der Jugendkultur und seine heutige Beliebtheit als Sammlerfahrzeug unterstreichen die anhaltende Faszination, die dieses ungewöhnliche Fahrzeug bis heute ausstrahlt. Für Liebhaber klassischer Autos ist der Simca Matra mehr als nur ein Auto – er ist ein Symbol für eine Zeit, in der Mut und Kreativität im Automobildesign noch großgeschrieben wurden.

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