Ford GT40 (1966) – Die amerikanische Rennsportlegende

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Ford GT40 Le Mans Racing

Einleitung: Der GT40 – Mehr als nur ein Rennwagen

Ford GT40 Le Mans Racing

Der Ford GT40 ist nicht nur eines der bekanntesten Rennfahrzeuge der Geschichte, sondern auch ein Symbol für den Wettstreit zweier Automobilgiganten: Ford gegen Ferrari. Als Henry Ford II in den frühen 1960er-Jahren plante, Ferrari zu kaufen, wurde sein Angebot von Enzo Ferrari in letzter Minute abgelehnt. Die Wut und Enttäuschung in Dearborn waren groß – und so entstand die Idee, Ferrari auf der Rennstrecke zu schlagen. Das Resultat war der Ford GT40, ein Wagen, der 1966 in Le Mans Geschichte schrieb und den Mythos der „blauen Ovalen“ für immer veränderte.

Mit seinem flachen, aerodynamischen Design, einem brutalen V8-Motor und einer unerbittlichen Entschlossenheit im Rennsport, wurde der GT40 zur Ikone. Doch dieser Rennwagen war nicht nur ein Motorsport-Projekt – er war der Inbegriff amerikanischer Ingenieurskunst, gepaart mit europäischem Know-how.


Design und Entwicklung: Eine internationale Zusammenarbeit

Der GT40 war das Produkt einer transatlantischen Zusammenarbeit. Nachdem Ford beschlossen hatte, ein eigenes Le-Mans-Siegerfahrzeug zu entwickeln, wandte man sich an den britischen Rennwagenbauer Lola Cars. Der Lola Mk6 diente als Basis für die Entwicklung des GT40.

Die Konstruktion begann 1963 in England, unter der Leitung von Eric Broadley (Gründer von Lola), zusammen mit Ford-Ingenieur Roy Lunn und Rennwagen-Konstrukteur John Wyer, der später mit dem GT40 seine größten Erfolge feierte. Das Design war radikal: extrem flach (nur 40 Zoll hoch – daher der Name GT40), mit einer leichten Monocoque-Karosserie und einem leistungsstarken Mittelmotor-Konzept.

Das Ziel war klar: Ferrari bei den Langstreckenrennen zu schlagen. Doch die ersten Versionen des GT40 (Mk I) litten unter Problemen mit Zuverlässigkeit und Aerodynamik. Erst mit dem Mk II, ausgestattet mit einem gewaltigen 7,0-Liter-V8-Motor von Ford, begann die Dominanz auf der Rennstrecke.

Anekdote zur Entwicklung: Ford gegen Ferrari – Die ultimative Rache

Nachdem Ferrari 1963 das Übernahmeangebot von Ford abgelehnt hatte, schwor Henry Ford II, Enzo Ferrari in Le Mans zu besiegen. Er stellte eine riesige Entwicklungsabteilung zusammen und investierte Millionen in das GT40-Projekt. Das Resultat war der berühmte 1-2-3-Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1966, ein Moment, der den Motorsport für immer veränderte.


Ford GT40 rot mit weissen streifen vorbau abmontiert

Innovationen: Technik, die Ferrari das Fürchten lehrte

1. Aerodynamik und Chassis

Der Ford GT40 wurde für hohe Geschwindigkeiten optimiert. Die Monocoque-Konstruktion war revolutionär für die damalige Zeit und bot eine Kombination aus geringem Gewicht und hoher Stabilität. Die geringe Fahrzeughöhe (1,02 m) reduzierte den Luftwiderstand erheblich.

Ein Problem in den frühen Versionen war der Auftrieb bei hohen Geschwindigkeiten. Dies wurde durch zusätzliche Luftauslässe und Spoiler im GT40 Mk II und Mk IV verbessert.

2. Motorenpalette: Amerikanische V8-Power

Die frühen GT40-Modelle verwendeten 4,2- und 4,7-Liter-V8-Motoren, die sich jedoch als unzuverlässig für Langstreckenrennen erwiesen. Erst mit der Einführung des 7,0-Liter-427er-V8 von Ford erlangte der GT40 seine legendäre Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Dieser Motor war ursprünglich für NASCAR-Rennen entwickelt worden und lieferte über 485 PS, mit einem brutalen Drehmoment und einer unaufhaltsamen Leistungsentfaltung.

3. Getriebe

Der Ford GT40 verwendete verschiedene Getriebe während seiner Entwicklungszeit, darunter das ZF-5-Gang-Getriebe, das für hohe Drehmomente ausgelegt war. Diese Getriebe waren robuster als die ursprünglich eingesetzten Colotti-Getriebe und verbesserten die Haltbarkeit des Fahrzeugs bei Langstreckenrennen.


Modelle des GT40: Mk I bis Mk IV

  1. GT40 Mk I (1964-1965)
    • Basisvariante mit einem 4,2- oder 4,7-Liter-V8
    • Aerodynamische Probleme und Zuverlässigkeitsmängel
    • Einige wenige Exemplare als Straßenversion verkauft
  2. GT40 Mk II (1966)
    • 7,0-Liter-V8 mit über 485 PS
    • Überarbeitete Aerodynamik
    • Gewann Le Mans 1966 mit einem historischen Dreifachsieg
  3. GT40 Mk III (1967)
    • Straßenversion mit Komfortverbesserungen
    • Nur 7 Exemplare gebaut
  4. GT40 Mk IV (1967)
    • Weiterentwickelte Karosserie mit verbesserter Aerodynamik
    • Le Mans-Sieg 1967 mit Dan Gurney und A.J. Foyt

Motorsportgeschichte: Der Moment der Unsterblichkeit

Der Ford GT40 wird für immer mit Le Mans 1966 verbunden bleiben. Nach Jahren des Scheiterns dominierte Ford das Rennen und erreichte einen historischen Dreifachsieg, angeführt von Bruce McLaren und Chris Amon.

1967 setzte Ford noch einen drauf: Mit dem weiterentwickelten Mk IV siegte das Team Gurney/Foyt erneut. Dies machte Ford zum ersten amerikanischen Hersteller, der Le Mans mehrfach gewann – eine Leistung, die Ferrari erst Jahrzehnte später wiederholen konnte.


Topmodell und Sondermodelle

Das wertvollste Modell des Ford GT40 ist der Mk II, speziell die Siegerfahrzeuge von Le Mans 1966. Diese Exemplare sind heute mehrere Millionen Dollar wert.
Die Mk III-Straßenversion ist ebenfalls begehrt, da nur 7 Stück gebaut wurden.


Konkurrenten: Ferrari und Porsche zittern

  1. Ferrari 330 P3/P4 – Der Hauptgegner in Le Mans, doch unterlegen gegenüber der brachialen Ford-Power.
  2. Porsche 908/917 – Erst in den späten 60ern konnte Porsche den GT40 herausfordern.
  3. Lola T70 – Technisch ähnlich, aber nie so erfolgreich wie der Ford GT40.

Existierende Fahrzeuge und Sammlerwert

Nur 105 GT40-Modelle wurden offiziell produziert. Originale, besonders die Le-Mans-Rennwagen, erzielen heute über 10 Millionen Dollar bei Auktionen.

Inflationsbereinigt war der GT40 in den 60ern mit einem Preis von ca. 16.000 USD bereits teuer – heute entspräche das etwa 140.000 USD. Doch sein aktueller Marktwert ist um ein Vielfaches höher.


Stärken und Schwächen

Stärken

✅ Legendäre Motorsportgeschichte
✅ Zeitloses Design
✅ Extrem leistungsstark für seine Zeit
✅ Sehr begehrt als Sammlerfahrzeug

Schwächen

❌ Sehr teuer in der Wartung
❌ Ersatzteile schwierig zu bekommen
❌ Harte Federung – nichts für den Alltag


Worauf achten beim Kauf?

🚨 Echtheit prüfen! Viele GT40-Repliken existieren. Ein echter Ford GT40 muss durch Seriennummer und Dokumentation nachweisbar sein.
🚨 Zustand des Chassis – Korrosion und Risse in der Monocoque-Konstruktion können teuer werden.
🚨 Motororiginalität – Viele GT40 wurden mit anderen Motoren umgebaut.


Eine Legende, die niemals stirbt

Der Ford GT40 ist nicht nur ein Rennwagen – er ist eine Geschichte von Ehrgeiz, Rivalität und unbändiger Entschlossenheit. Er brachte Ford an die Spitze des Motorsports und bleibt eine der faszinierendsten Ikonen der Automobilwelt. Wer das Glück hat, einen echten Ford GT40 zu besitzen, besitzt ein Stück Geschichte, das niemals verblassen wird.

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