Ford Granada Coupé: Eleganz und Kraft

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Granada Coupé sw foto

Ford Granada Coupé: Eleganz und Kraft aus einer Ära der Veränderung

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Das Ford Granada Coupé war mehr als nur ein Auto; es war ein Statement. Mit seiner imposanten Erscheinung, den geschmeidigen Linien und einer gelungenen Kombination aus Luxus und Leistung brachte es in den 1970er und 1980er Jahren frischen Wind in die obere Mittelklasse. Als Flaggschiff der Ford-Modelle in Europa wurde das Granada Coupé zum Symbol für Komfort und Status – und steht bis heute für die goldene Ära der Ford-Designphilosophie.


Design und Entwicklung: Ein Ausdruck von Luxus und Sportlichkeit

Der Ford Granada wurde ursprünglich 1972 als Nachfolger des erfolgreichen Ford 20M und Ford Zephyr auf den Markt gebracht. Von Beginn an war das Granada Coupé als luxuriöser und sportlicher Ableger der Limousine konzipiert. Das Ziel: ein Fahrzeug zu schaffen, das nicht nur Funktionalität bietet, sondern auch emotional anspricht und als Statussymbol wahrgenommen wird.

Das Granada Coupé: Ein Blickfang auf der Straße

Das Granada Coupé zeichnete sich durch seine lange Motorhaube, das sanft abfallende Dach und die breiten C-Säulen aus. Die elegante Linienführung wurde mit einer breiteren Spur und einem niedrigeren Profil kombiniert, was dem Coupé eine sportlichere Haltung verlieh. Die zweigeteilten, länglich geformten Rückleuchten und der markante Kühlergrill mit den chromumrandeten Doppelscheinwerfern rundeten das Erscheinungsbild ab.

  • Karosserievarianten: Das Coupé war als zweitürige Variante der Limousine erhältlich. Es wurde mit besonders viel Liebe zum Detail gefertigt, um den Ansprüchen von Kunden gerecht zu werden, die mehr als nur ein praktisches Auto suchten.
  • Dimensionen: Mit einer Länge von knapp 4,60 Metern und einer Breite von über 1,70 Metern strahlte das Coupé Dominanz aus, ohne protzig zu wirken.

Einfluss des amerikanischen Marktes

Das Design des Granada Coupé wurde stark von der amerikanischen Ford-Philosophie inspiriert. Modelle wie der Ford Mustang und der Ford Torino hinterließen ihre Spuren, was sich in der Kombination aus muskulösen Formen und europäischer Eleganz widerspiegelte.


Motorenpalette und Getriebe: Leistung für jeden Geschmack

Das Ford Granada Coupé war mit einer breiten Palette an Motoren erhältlich, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten waren. Vom sparsamen Vierzylinder bis zum kraftvollen V6 – die Motoren standen für Robustheit, Laufruhe und Zuverlässigkeit.

Vierzylindermotoren

  • 2.0-Liter OHC (Pinto): Der Einstiegsmotor mit einer Leistung von etwa 100 PS war bekannt für seine einfache Wartung und Langlebigkeit. Er bot ausreichend Leistung für den Alltag und war eine kostengünstige Wahl.
  • 1.7-Liter V4 (Taunus-Motor): Ein kleinerer Motor für den Basismarkt, der hauptsächlich in der ersten Generation eingesetzt wurde.

Sechszylindermotoren

Die wahren Stars der Granada-Reihe waren die V6-Motoren, die das Coupé zu einem leistungsstarken und luxuriösen Grand Tourer machten:

  • 2.3-Liter V6: Mit 108–114 PS ein ausgewogener Motor, der sowohl Leistung als auch Effizienz bot.
  • 2.8-Liter V6 (Cologne): Die beliebteste Wahl, mit einer Leistung von bis zu 160 PS in den späteren Varianten. Dieser Motor sorgte für kraftvolle Beschleunigung und eine beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von über 190 km/h.
  • 3.0-Liter V6 (Essex): Der Spitzenmotor der ersten Generation, der 138 PS leistete und besonders in Großbritannien geschätzt wurde.

Getriebe

  • Schaltgetriebe: Standardmäßig war das Granada Coupé mit einem Viergang-Schaltgetriebe ausgestattet, das für präzise Schaltvorgänge bekannt war.
  • Automatik: Für Komfortliebhaber bot Ford eine Dreigang-Automatik an, die besonders in den luxuriösen Ausstattungsvarianten beliebt war.

Granada Coupé auf einem treffen

Modelle und Varianten: Vielfalt mit Stil

Das Ford Granada Coupé war in mehreren Generationen und Varianten erhältlich. Jede Generation brachte Verbesserungen bei Design, Technik und Ausstattung mit sich.

Erste Generation (1972–1977)

Die erste Generation des Granada Coupé war geprägt von einer klaren, muskulösen Formensprache. Die Front war mit runden Scheinwerfern ausgestattet, die von einem markanten Chromrahmen eingefasst waren. Die Motorenpalette reichte von 1,7 bis 3,0 Litern.

  • Topmodell: Der 3.0 Ghia war das luxuriöseste Modell der ersten Generation, ausgestattet mit Ledersitzen, Holzapplikationen und modernem Infotainment (für die Zeit).
  • Sondermodelle: In Großbritannien gab es das „Consul Coupé“, das technisch identisch war, aber eine eigenständige Markenidentität hatte.

Zweite Generation (1977–1985)

Mit der Einführung der zweiten Generation erhielt das Granada Coupé ein moderneres, eckigeres Design. Die markanten Rundungen wurden durch schärfere Linien ersetzt, und die Technik wurde auf den neuesten Stand gebracht.

  • Ghia X: Das luxuriöseste Modell mit elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage und hochwertigen Materialien.
  • 2.8 Injection: Ein sportlich orientiertes Modell mit optimierter Einspritztechnik und über 150 PS.

Rennsport-DNA: Ein unterschätzter Performer

Während der Ford Granada nicht primär für den Rennsport entwickelt wurde, fand er dennoch seinen Weg in den Motorsport. Besonders in den 1970er Jahren wurde er in Langstreckenrennen und Tourenwagenserien eingesetzt.

  • Erfolge: Teams nutzten vor allem die 3,0-Liter-Modelle, die aufgrund ihres Drehmoments und ihrer Standfestigkeit überzeugten. In der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) konnte der Granada in seiner Klasse Erfolge feiern.
  • Privater Einsatz: Das Coupé wurde häufig von Amateuren eingesetzt, die seine robuste Technik und hohe Leistungsfähigkeit schätzten.

Konkurrenten und Alleinstellungsmerkmale

Das Ford Granada Coupé trat in einer hart umkämpften Klasse an. Konkurrenten wie der Opel Rekord Coupé, der Rover P6 und der BMW 5er (E12) stellten eine starke Konkurrenz dar. Doch das Granada Coupé bot eine einzigartige Kombination aus Größe, Komfort und Erschwinglichkeit.

Was den Granada Coupé auszeichnete:

  1. Luxus für die Mittelklasse: Die Ausstattung war für viele erschwinglich, während die Konkurrenz oft deutlich teurer war.
  2. Robuste Technik: Die Motoren und das Fahrwerk waren für ihre Zuverlässigkeit bekannt.
  3. Vielseitigkeit: Ob als komfortabler Cruiser oder sportliches Coupé – der Granada erfüllte unterschiedliche Ansprüche.

Stärken und Schwächen

Stärken:

  1. Design: Zeitlos elegant und dennoch markant.
  2. Komfort: Großzügiger Innenraum und hochwertige Materialien.
  3. Vielseitige Motorenpalette: Für jeden Fahrertyp geeignet.
  4. Erschwinglichkeit: Ein Luxusfahrzeug, das dennoch preislich zugänglich blieb.

Schwächen:

  1. Verarbeitung: Einige Modelle litten unter Rostproblemen, besonders an den Radläufen und der Unterseite.
  2. Wartungsaufwand: Die V6-Motoren erforderten regelmäßige Wartung, insbesondere bei älteren Fahrzeugen.
  3. Fahrverhalten: Das weiche Fahrwerk war eher auf Komfort als auf sportliche Dynamik ausgelegt.

Gebautes Erbe: Stückzahlen und aktuelle Bestände

Zwischen 1972 und 1985 wurden insgesamt über 1,6 Millionen Ford Granada aller Karosserievarianten produziert. Das Coupé war dabei jedoch ein Nischenmodell, von dem lediglich ein Bruchteil gefertigt wurde. Schätzungen gehen von rund 100.000 Coupé-Modellen aus, die sich auf beide Generationen verteilen.

Heute sind gut erhaltene Granada Coupés selten. Der Zahn der Zeit hat viele Fahrzeuge verschlungen, und besonders die frühen Modelle sind oft Opfer von Rost geworden.


Sammlerwert und Kaufberatung

Sammlerwert

Der Ford Granada Coupé hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt. Besonders Modelle mit den großen V6-Motoren und gutem Erhaltungszustand erzielen hohe Preise. Ein gut gepflegtes Coupé kann heute zwischen 15.000 und 30.000 Euro kosten, während Topmodelle wie der Ghia X noch höhere Preise erzielen.

Worauf beim Kauf achten?

  1. Rost: Typische Problemzonen sind die Radläufe, der Unterboden und die Türschwellen.
  2. Originalität: Fahrzeuge mit originalen Teilen und historisch korrektem Zustand sind deutlich wertvoller.
  3. Technik: Motor und Getriebe sollten in gutem Zustand sein. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Einspritzanlage bei 2.8-Modellen.
  4. Innenraum: Die Materialien neigen zu Abnutzung, besonders bei Ledersitzen.

Anekdoten und Geschichten

Ein Granada Coupé spielte eine Hauptrolle im britischen Fernsehen: In der Krimiserie The Sweeney war das Coupé das bevorzugte Fahrzeug der Ermittler – ein Beweis für seinen Ruf als schnelles, stilvolles und robustes Auto.


Fazit: Der Ford Granada Coupé als Zeitzeuge und Klassiker

Das Ford Granada Coupé war und ist ein Meilenstein in der Automobilgeschichte. Es verband Luxus, Leistung und Stil in einem erschwinglichen Paket und prägte eine Ära, in der Fahrzeuge noch Persönlichkeit hatten. Für Sammler und Liebhaber ist es heute ein Symbol für die 1970er und 1980er Jahre – eine Zeit, in der Design und Emotion Hand in Hand gingen. Der Granada Coupé bleibt ein Klassiker, der die Zeit überdauert.

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