Ford Scorpio – leistbarer Luxus

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Ford Scorpio: Ein umfassender Überblick

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Der Ford Scorpio, das Flaggschiff des US-amerikanischen Herstellers Ford in Europa, war ein großes Oberklassemodell, das von 1985 bis 1998 produziert wurde. In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte, technischen Innovationen, Motorisierungen, Sondermodelle, sportliche Ambitionen, Tuningmöglichkeiten, Konkurrenten, den Sammlermarkt sowie bekannte Stärken und Schwächen. Zudem geben wir eine Einschätzung zu den Preisprognosen dieses Klassikers.

Geschichte des Ford Scorpio

Der Ford Scorpio wurde erstmals 1985 vorgestellt und trat die Nachfolge des Ford Granada an, der von 1972 bis 1985 auf dem Markt war. Mit dem Scorpio brachte Ford eine Limousine auf den Markt, die nicht nur für großzügigen Komfort, sondern auch für fortschrittliche Technik stand. Das Modell sollte Ford in der oberen Mittelklasse und Oberklasse positionieren und den Anschluss an Wettbewerber wie den Opel Senator oder den Mercedes-Benz W124 halten.

Der Scorpio war besonders bekannt dafür, dass er 1986 als erstes Serienfahrzeug weltweit serienmäßig mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgestattet war. Damit setzte Ford neue Maßstäbe in puncto Sicherheit. Auch das Design des Scorpio war für seine Zeit innovativ, vor allem durch die markanten, wrap-around Scheinwerfer und die stark abgerundete Heckpartie.

Die erste Generation des Scorpio blieb bis 1994 im Programm und wurde dann durch die zweite Generation abgelöst, die bis 1998 produziert wurde. Die zweite Generation war deutlich kontroverser im Design, was ihr schließlich den Spitznamen „Kaulquappe“ einbrachte. 1998 wurde die Produktion des Scorpio eingestellt, ohne dass ein direkter Nachfolger auf den Markt kam.

Technische Innovationen

Ford setzte beim Scorpio früh auf innovative Technologien, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Neben dem serienmäßigen ABS war der Scorpio auch eines der ersten Fahrzeuge in seiner Klasse, das mit einem Bordcomputer, einer automatischen Niveauregulierung und einem optionalen Tempomat ausgestattet werden konnte. Weitere innovative Features waren eine beheizbare Frontscheibe und verstellbare Lenksäulen.

Auch in der zweiten Generation baute Ford auf Komfort und Technik. So verfügten die Fahrzeuge ab 1994 beispielsweise über eine Klimaautomatik, Sitzheizung und elektrische Fensterheber. In den höherwertigen Versionen wurde sogar Lederinterieur serienmäßig angeboten.

Ein Highlight in der Sicherheitsausstattung war der serienmäßige Fahrer- und Beifahrer-Airbag, der den Scorpio weiter in Richtung einer sicheren Reiselimousine für die Familie brachte.

Modelle und Motorisierungen

Der Scorpio war in verschiedenen Karosserievarianten erhältlich, darunter als viertürige Limousine, fünftüriges Schrägheck und als Kombi (Turnier). Die Motorenpalette umfasste zahlreiche Benzin- und Dieselmotoren, die sich im Laufe der Bauzeit weiterentwickelten.

Erste Generation (1985–1994)

Die erste Generation des Scorpio war mit verschiedenen Motoren ausgestattet:

  • Benziner:
  • 1,8-Liter-Reihenmotor mit 90 PS
  • 2,0-Liter-Reihenmotor mit 105 PS bis 120 PS
  • 2,3-Liter-Reihenmotor mit 130 PS
  • 2,8-Liter-V6-Motor mit 150 PS
  • 2,9-Liter-V6-Motor mit 150 PS bis 195 PS (Cosworth)
  • Diesel:
  • 2,5-Liter-Turbodiesel mit 69 PS bis 92 PS

Die V6-Motoren, insbesondere die Cosworth-Versionen, gelten als Highlight und waren vor allem in den sportlicheren Varianten verbaut.

Zweite Generation (1994–1998)
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In der zweiten Generation wurde das Motorenprogramm überarbeitet:

  • Benziner:
  • 2,0-Liter-Vierzylinder mit 115 PS
  • 2,3-Liter-Vierzylinder mit 145 PS
  • 2,9-Liter-V6 mit 195 PS (Cosworth)
  • Diesel:
  • 2,5-Liter-Turbodiesel mit 115 PS

Die Cosworth-Version des 2,9-Liter-V6 in der zweiten Generation galt als besonders leistungsstark und sportlich und wurde oft von Tuning-Enthusiasten weiter modifiziert.

Sondermodelle und sportliche Ambitionen

Ford brachte vom Scorpio einige Sondermodelle auf den Markt. Besonders bekannt waren die luxuriösen „Ghia“-Modelle, die mit Leder, Holzeinlagen und weiteren Komfortextras ausgestattet waren. Daneben gab es den Scorpio Cosworth, der mit seinem leistungsstarken V6-Motor eine sportliche Alternative darstellte.

Obwohl der Ford Scorpio primär als Komfortfahrzeug vermarktet wurde, gab es sportliche Ambitionen, vor allem in Verbindung mit den Cosworth-Modellen. Diese Varianten wurden oft als High-Performance-Limousinen gesehen, die auch im Motorsport aktiv waren. Allerdings konnte der Scorpio nie ganz mit den etablierten Sportlimousinen von BMW und Mercedes mithalten.

Tuningmöglichkeiten

Der Ford Scorpio, insbesondere die Modelle mit V6-Motoren, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit in der Tuning-Szene. Vor allem die Cosworth-Modelle mit ihrem potenten 2,9-Liter-Motor bieten eine solide Basis für Leistungssteigerungen. Beliebte Tuning-Maßnahmen umfassen:

  • Chiptuning zur Leistungssteigerung
  • Sportfahrwerke zur Verbesserung des Handlings
  • Optimierung der Abgasanlage für besseren Sound und mehr Leistung
  • Aufrüstung der Bremsen für höhere Sicherheit

Viele Tuner setzen auch auf optische Anpassungen, wie Spoiler, Breitreifen und tiefergelegte Karosserien, um den Scorpio sportlicher erscheinen zu lassen.

Konkurrenten

Der Ford Scorpio stand in einem hart umkämpften Marktsegment. Zu den wichtigsten Konkurrenten zählten:

  • Opel Senator: Der Senator war das direkte Pendant von Opel und wurde ebenfalls in der oberen Mittelklasse positioniert.
  • Mercedes-Benz E-Klasse (W124): Ein starker Konkurrent, der besonders für seine Zuverlässigkeit und Premiumausstattung bekannt war.
  • BMW 5er (E34): Auch der 5er BMW bot sportliche Fahrleistungen und einen höheren Premiumanspruch.
  • Audi 100/A6: Audi positionierte sich zunehmend als Premiumhersteller und wurde mit dem A6 ein ernstzunehmender Konkurrent.

Sammlermarkt

Der Ford Scorpio hat in den letzten Jahren an Popularität auf dem Sammlermarkt gewonnen. Besonders die Cosworth-Modelle, die eine sportliche Tradition verkörpern, sind bei Enthusiasten begehrt. Auch gut erhaltene Fahrzeuge der ersten Generation, insbesondere die seltenen Ghia- und Sondermodelle, werden zunehmend gesucht.

Die Preise für gut erhaltene Fahrzeuge beginnen aktuell bei rund 5.000 bis 10.000 Euro, während Topmodelle oder restaurierte Versionen bis zu 20.000 Euro kosten können. Die Tendenz auf dem Sammlermarkt ist steigend, vor allem da gut erhaltene Exemplare immer seltener werden.

Bekannte Mängel und Stärken

Der Ford Scorpio hatte, wie viele Fahrzeuge seiner Zeit, einige bekannte Mängel, die sich jedoch häufig auf bestimmte Baujahre oder Modelle beschränkten. Dazu gehören:

  • Rostprobleme: Besonders an den Radläufen, Türunterkanten und am Unterboden war der Scorpio anfällig für Rost.
  • Elektronikprobleme: Vor allem in der zweiten Generation kam es häufiger zu Problemen mit der Elektrik, etwa bei den Fensterhebern oder der Zentralverriegelung.
  • Fahrwerksprobleme: Die Niveauregulierung war in den späteren Baujahren anfällig für Defekte.

Zu den Stärken des Scorpio zählten zweifellos sein hoher Fahrkomfort, seine großzügige Innenausstattung und seine solide Motorisierung, besonders in den V6-Modellen.

Preisprognose

Die Preise für den Ford Scorpio, insbesondere die sportlichen Cosworth-Modelle und seltene Sonderausführungen, zeigen auf dem Sammlermarkt eine steigende Tendenz. Während gut erhaltene Alltagsmodelle im Bereich von 5.000 bis 10.000 Euro gehandelt werden, können Topmodelle höhere Summen erzielen.

Die langfristige Preisprognose ist positiv, da der Scorpio durch seine Seltenheit und seine Bedeutung als eines der letzten großen Ford-Flaggschiffe in Europa bei Sammlern immer beliebter wird.

Fazit

Der Ford Scorpio ist ein Klassiker der 80er und 90er Jahre, der durch technische Innovationen, Komfort und seine sportlichen Cosworth-Modelle besticht. Trotz einiger Schwächen in der Verarbeitung und Elektrik bleibt der Scorpio ein interessanter Kandidat auf dem Youngtimer- und Oldtimermarkt. Die Preisprognosen sind vielversprechend, und der Scorpio könnte sich in den kommenden Jahren zu einem begehrten Sammlerstück entwickeln.

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