Saab Sonett Schwedischer Sportwagen-Exot

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1970 Saab Sonett III

Ein Leitfaden für Oldtimer-Enthusiasten

Saab Sonett III1970 mit geöffneten scheinwerfern

Die nordische Sportwagen-Rarität: Saabs mutiger Ausflug ins Coupé-Segment

Der Saab Sonett stellt einen faszinierenden Sonderfall in der Automobilgeschichte dar: Er war der einzige ernsthafte Versuch des schwedischen Flugzeug- und Automobilherstellers Saab, ein echtes Sportcoupé zu bauen. Als er 1967 auf den Markt kam, überraschte er die Automobilwelt mit seiner unkonventionellen Konstruktion, seinem markanten Design und seinem für Saab untypischen Konzept als zweisitziger Sportwagen. Der Name „Sonett“ hatte übrigens nichts mit Gedichten zu tun, sondern war eine Ableitung des schwedischen Ausdrucks „Så nätt“ – „so schön“.

Der Sonett verkörperte Saabs Philosophie der technischen Innovation und des unkonventionellen Denkens in einem sportlichen Gewand. Mit seiner Fiberglas-Karosserie, dem Frontantrieb und den kompakten Abmessungen bot er eine einzigartige Alternative zu den traditionellen Sportwagen seiner Zeit. Obwohl er nie die Bekanntheit oder den kommerziellen Erfolg von Konkurrenten wie dem Porsche 914, dem MGB GT oder dem Fiat 124 Spider erreichte, entwickelte er sich zu einem Kultfahrzeug mit einer leidenschaftlichen Anhängerschaft.

Mit einer Gesamtproduktion von nur 10.219 Exemplaren über alle drei Generationen hinweg blieb der Saab Sonett ein seltener Exot auf den Straßen. Dennoch hinterließ er einen bleibenden Eindruck in der Automobilgeschichte als Beweis dafür, dass auch ein primär auf Sicherheit und Praktikabilität ausgerichteter Hersteller wie Saab einen charaktervollen Sportwagen erschaffen konnte.

Historischer Kontext: Die Sportwagen-Szene der späten 1960er Jahre

Die Einführung des Saab Sonett II im Jahr 1967 fiel in eine goldene Ära für kompakte Sportwagen. Die späten 1960er Jahre waren geprägt von:

Gesellschaftlicher Wandel und Automobilkultur:

  • Wachsender Wohlstand in Europa und Nordamerika
  • Jugendkultur mit Betonung auf Individualität und Freiheit
  • Zunehmende Motorisierung und Freizeitgestaltung mit dem Automobil
  • Aufstieg des Sportwagens als Lifestyle-Statement

Wettbewerbsumfeld:

  • Britische Roadster wie MGB, Triumph TR4/TR5 und Sunbeam Alpine dominierten den Markt
  • Italienische Hersteller wie Fiat und Alfa Romeo boten stilvolle, erschwingliche Sportwagen
  • Deutsche Konkurrenz durch Porsche 912/914 und später VW-Porsche 914
  • Japanische Newcomer wie Toyota 2000GT und Datsun 240Z betraten die Bühne

Technologische Trends:

  • Übergang von Rahmen- zu Schalenkonstruktionen
  • Zunehmende Verwendung von Kunststoffkarosserien
  • Abkehr vom Heckantrieb bei einigen innovativen Herstellern
  • Experimentieren mit alternativen Motorkonzepten

In diesem Umfeld wagte Saab den Schritt in ein für die Marke ungewöhnliches Segment. Als Hersteller, der für seine robusten, praktischen und sicheren Fahrzeuge bekannt war, stellte der Sportwagen Sonett eine mutige Abweichung vom Kerngeschäft dar. Saab nutzte dabei geschickt seine technischen Besonderheiten – insbesondere den Frontantrieb und die aerodynamische Expertise aus dem Flugzeugbau – um einen Sportwagen zu schaffen, der sich deutlich von der Konkurrenz abhob.

Der Saab Sonett zielte dabei nicht auf den Massenmarkt, sondern auf eine Nische von Enthusiasten, die einen charaktervollen, unkonventionellen Sportwagen suchten. In den USA, wo der Großteil der Produktion verkauft wurde, traf er auf eine wachsende Gruppe von Käufern, die nach Alternativen zu den etablierten britischen und italienischen Marken suchten.

Die Vorgeschichte: Sonett I – Der vergessene Urahn

Bevor der Sonett II 1967 auf den Markt kam, gab es bereits einen weniger bekannten Vorläufer, den heute äußerst seltenen Sonett I:

Saab Sonett I (1955-1957):

  • Auch bekannt als „Saab 94“ oder „Super Sport“
  • Nur 6 Exemplare wurden gebaut
  • Offene Zweisitzer-Karosserie aus Aluminium
  • Basierte auf dem Saab 93 mit 748 ccm Dreizylinder-Zweitaktmotor
  • Leichtbauweise mit nur etwa 500 kg Gewicht
  • Beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von etwa 160 km/h
  • Ursprünglich für Motorsport konzipiert, aber nie offiziell eingesetzt

Der Sonett I war ein faszinierendes Experiment, das seiner Zeit weit voraus war. Mit seiner aerodynamischen Aluminiumkarosserie, dem extrem niedrigen Gewicht und dem für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Frontantrieb hätte er ein erfolgreicher Rennwagen werden können. Doch Änderungen im Motorsportreglement machten das Projekt obsolet, bevor es richtig beginnen konnte.

Fast ein Jahrzehnt später griff Saab die Idee eines Sportwagens wieder auf, diesmal mit dem Ziel, ein Serienfahrzeug für den Straßeneinsatz zu entwickeln. Der Sonett II sollte die sportliche Seele von Saab einem breiteren Publikum zugänglich machen und besonders auf dem wichtigen US-Markt für Aufmerksamkeit sorgen.

Saab Sonett II: Der Zweitakt-Sportler mit Charakter

Der 1967 eingeführte Saab Sonett II markierte den eigentlichen Beginn der Sonett-Geschichte als Serienfahrzeug:

Design und Karosserie:

  • Kompakte, flache Coupé-Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK)
  • Eigenständiges, futuristisches Design mit fließenden Linien
  • Große, nach vorne öffnende Motorhaube für hervorragenden Zugang zum Triebwerk
  • Feste Scheinwerfer hinter Plexiglasabdeckungen
  • Kurze Überhänge und lange Motorhaube
  • Keilförmige Silhouette mit abfallendem Heck
  • Gewicht von nur etwa 780 kg

Technik und Antrieb:

  • Anfänglich 841 ccm Dreizylinder-Zweitaktmotor mit 60 PS
  • Frontantrieb mit Viergang-Schaltgetriebe
  • Fahrwerk vom Saab 96 abgeleitet
  • Vorderradaufhängung mit Doppelquerlenkern
  • Starre Hinterachse mit Längsblattfedern
  • Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten
  • Lenkradschaltung (ungewöhnlich für einen Sportwagen)

Leistungsdaten:

  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 150 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: ca. 12,5 Sekunden
  • Verbrauch: etwa 8-10 Liter/100 km

Der Sonett II mit Zweitaktmotor wurde nur kurze Zeit produziert. Bereits nach etwa 258 gebauten Exemplaren erfolgte 1967 ein bedeutender Motorwechsel, der den Charakter des Fahrzeugs grundlegend veränderte.

Der Wechsel zum V4: Saab Sonett II mit Ford-Triebwerk

Saab Sonett-mk2-engine

Noch im Jahr 1967 vollzog Saab beim Sonett einen bedeutenden Motorwechsel, der durch strengere Emissionsvorschriften, besonders in den USA, notwendig wurde:

Der neue Antrieb:

  • 1,5-Liter-V4-Motor von Ford (später 1,7 Liter)
  • 65 PS (später 73 PS) statt der 60 PS des Zweitaktmotors
  • Viertaktprinzip mit deutlich besseren Emissionswerten
  • Höheres Drehmoment und bessere Alltagstauglichkeit
  • Geringerer Verbrauch und größere Reichweite

Notwendige Anpassungen:

  • Höherer Motorraum mit charakteristischer „Beule“ in der Motorhaube
  • Umstellung von Lenkrad- auf Mittelschaltung
  • Verstärktes Fahrwerk für das höhere Motorgewicht
  • Modifizierte Kühlung und Abgasanlage

Leistungsdaten mit V4-Motor:

  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 160 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: ca. 11,5 Sekunden
  • Verbrauch: etwa 8-9 Liter/100 km

Der Wechsel zum V4-Motor war technisch notwendig, veränderte aber den Charakter des Sonett. Der Zweitaktmotor hatte mit seinem charakteristischen Sound und dem spontanen Ansprechverhalten dem kleinen Sportwagen eine besondere Note verliehen. Der V4 bot zwar mehr Drehmoment und Alltagstauglichkeit, verlor aber etwas von der Ursprünglichkeit des Konzepts.

Dennoch erwies sich der Motorwechsel als richtig. Der Sonett II mit V4-Motor wurde bis 1969 produziert, mit einer Gesamtstückzahl von etwa 1.868 Exemplaren (einschließlich der 258 Zweitakt-Versionen).

Sonett III: Modernisierung und Abschied

1970 präsentierte Saab den gründlich überarbeiteten Sonett III, der bis zum Ende der Produktion 1974 gebaut wurde:

Design und Karosserie:

  • Komplett neu gestaltete Front- und Heckpartie
  • Aufklappbare Scheinwerfer für bessere Aerodynamik
  • Moderneres, kantiges Design von Sergio Coggiola
  • Verbesserte Aerodynamik mit geringerem Luftwiderstand
  • Neues Heckfenster mit besserer Sicht nach hinten
  • Überarbeiteter Innenraum mit modernerem Armaturenbrett
  • Sportlichere Sitze mit besserem Seitenhalt

Technische Verbesserungen:

  • Weiterhin 1,7-Liter-V4-Motor von Ford mit 73 PS
  • Verbesserte Viergangschaltung mit kürzeren Schaltwegen
  • Optimiertes Fahrwerk mit besserer Straßenlage
  • Stärkere Bremsen für kürzere Anhaltewege
  • Direktere Lenkung für präziseres Handling

Leistungsdaten:

  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 165 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: ca. 11 Sekunden
  • Verbrauch: etwa 8-9 Liter/100 km

Der Saab Sonett III war in vielerlei Hinsicht ein verbessertes Fahrzeug gegenüber seinem Vorgänger. Das modernere Design, die bessere Ergonomie und die verfeinerte Technik machten ihn zu einem attraktiveren Gesamtpaket. Dennoch konnte er sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt nicht durchsetzen.

Bis zur Produktionseinstellung 1974 wurden etwa 8.351 Exemplare des Sonett III gebaut, was ihn zur erfolgreichsten Variante der Saab Sonett-Familie macht. Insgesamt entstanden über alle drei Generationen hinweg 10.219 Sonetts – eine bescheidene Zahl im Vergleich zu vielen Konkurrenzmodellen, die aber den exklusiven Charakter dieses schwedischen Sportwagens unterstreicht.

Fahreigenschaften und Fahrleistungen: Nordisches Fahrvergnügen

Der Saab Sonett bot ein für seine Zeit ungewöhnliches und charaktervolles Fahrerlebnis, das sich deutlich von konventionellen Sportwagen unterschied:

Handling und Fahrverhalten:

  • Frontantrieb: Ungewöhnlich für einen Sportwagen, aber typisch für Saab
  • Ausgezeichnete Traktion: Besonders bei widrigen Wetterbedingungen
  • Neutrales Fahrverhalten: Weniger Übersteuertendenz als bei heckgetriebenen Konkurrenten
  • Präzise Lenkung: Direktes Lenkgefühl mit guter Rückmeldung
  • Kurvenverhalten: Sicheres Einlenkverhalten mit leichter Untersteuertendenz bei Grenzbereich
  • Fahrwerksabstimmung: Guter Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort

Motorcharakteristik:

  • Zweitaktmotor (frühe Modelle): Spontanes Ansprechverhalten, charakteristischer Sound
  • V4-Motor: Kräftiges Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich, kultivierter Lauf
  • Elastizität: Gutes Durchzugsvermögen auch in höheren Gängen
  • Klangbild: Markanter, kerniger Sound des V4-Motors

Alltagstauglichkeit:

  • Komfort: Für einen Sportwagen überraschend komfortabel auf längeren Strecken
  • Gepäckraum: Ausreichend Platz für Wochenendgepäck
  • Sitzposition: Sportlich tief, aber ergonomisch gut
  • Heizung und Belüftung: Effektiv auch bei nordischen Temperaturen
  • Winterfestigkeit: Dank Frontantrieb und schwedischer Entwicklung auch im Winter gut fahrbar

Zeitgenössische Testberichte lobten besonders das sichere, gutmütige Fahrverhalten des Saab Sonett. Im Vergleich zu heckgetriebenen Sportwagen wie MGB oder Triumph TR6 bot er weniger „Nervenkitzel“, dafür aber mehr Sicherheitsreserven und bessere Beherrschbarkeit auch für weniger erfahrene Fahrer.

Die Fahrleistungen waren für die damalige Zeit respektabel, wenn auch nicht atemberaubend. Der Sonett war kein Hochleistungssportwagen, sondern eher ein sportlicher GT für zügiges Reisen. Seine Stärken lagen weniger in der Beschleunigung oder Höchstgeschwindigkeit, sondern vielmehr in seinem ausgewogenen Gesamtpaket aus Handling, Alltagstauglichkeit und charaktervollem Fahrerlebnis.

Stärken und Schwächen: Eine ehrliche Bewertung

Der Saab Sonett war ein Fahrzeug mit ausgeprägtem Charakter, das sowohl bemerkenswerte Stärken als auch deutliche Schwächen aufwies:

Stärken:

Design und Erscheinung:

  • Eigenständiges Design: Unverwechselbare, futuristische Linienführung
  • Seltenheitswert: Deutlich exklusiver als viele Konkurrenzmodelle
  • Fiberglas-Karosserie: Keine Rostprobleme an der Außenhaut
  • Aerodynamik: Für seine Zeit fortschrittliche Windschlüpfigkeit
  • Proportionen: Gelungene Sportwagen-Silhouette mit dynamischer Wirkung

Fahrdynamik und Handling:

  • Frontantrieb: Überlegene Traktion bei schlechten Wetterbedingungen
  • Leichtbauweise: Gutes Leistungsgewicht trotz nicht übermäßig starker Motoren
  • Gutmütiges Fahrverhalten: Auch für weniger erfahrene Fahrer gut beherrschbar
  • Präzise Lenkung: Direktes, kommunikatives Lenkgefühl
  • Kurvenwilligkeit: Agiles Einlenkverhalten und flache Kurvenneigung

Praktische Aspekte:

  • Alltagstauglichkeit: Besser für den täglichen Gebrauch geeignet als viele Konkurrenten
  • Zuverlässigkeit: Robuste Technik mit bewährten Komponenten
  • Kraftstoffeffizienz: Für einen Sportwagen seiner Zeit sparsam
  • Winterfestigkeit: Auch bei Schnee und Eis gut fahrbar
  • Wartungsfreundlichkeit: Einfacher Zugang zum Motor durch große Fronthaube

Schwächen:

Technische Probleme:

  • Verarbeitungsqualität: Teilweise nachlässige Montage der Fiberglas-Karosserie
  • Spaltmaße: Unregelmäßige Spaltmaße und Passgenauigkeit der Karosserieteile
  • Elektrische Probleme: Typisch für Fahrzeuge dieser Ära
  • Hitzeprobleme: Neigung zur Überhitzung bei längerem Betrieb unter Volllast
  • Getriebeprobleme: Nicht immer präzise Schaltbarkeit, besonders bei frühen Modellen

Fahrleistungen und Handling:

  • Begrenzte Motorleistung: Mit 65-73 PS eher moderat motorisiert
  • Untersteuern: Tendenz zum Schieben über die Vorderräder bei schneller Kurvenfahrt
  • Bremsen: Bei intensiver Nutzung anfällig für Fadingerscheinungen
  • Fahrwerksabstimmung: Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit
  • Geräuschkulisse: Relativ hoher Lärmpegel bei höheren Geschwindigkeiten

Komfort und Praktikabilität:

  • Eingeschränkter Innenraum: Beengt für größere Fahrer
  • Einstieg/Ausstieg: Durch tiefe Sitzposition und lange Türen erschwert
  • Gepäckraum: Zwar vorhanden, aber mit begrenztem Volumen
  • Sicht nach hinten: Besonders beim Sonett II eingeschränkt
  • Klimatisierung: Begrenzte Heiz- und Belüftungsleistung

Die Bewertung des Saab Sonett muss im historischen Kontext erfolgen. Für einen kleinen Hersteller wie Saab, der zuvor keine Erfahrung mit Sportwagen hatte, war der Sonett ein bemerkenswertes Fahrzeug. Seine Schwächen waren teilweise dem begrenzten Budget und der kleinen Produktionszahl geschuldet, während seine Stärken die typischen Saab-Tugenden wie Innovationsfreude, Unkonventionalität und praktische Alltagstauglichkeit widerspiegelten.

Besonders bemerkenswert ist, dass viele der ursprünglichen Probleme durch die Enthusiasten-Community inzwischen gelöst wurden. Moderne, gut gepflegte oder restaurierte Sonetts können durchaus zuverlässige und spaßbringende Klassiker sein.

Der Sammlermarkt heute: Ein nordischer Geheimtipp

Der Saab Sonett hat sich in den letzten Jahren zu einem zunehmend gesuchten Sammlerstück entwickelt, bleibt aber im Vergleich zu vielen Konkurrenten noch ein relativer Geheimtipp:

Aktuelle Marktlage:

Preisübersicht nach Modell und Zustand:

Sonett II mit Zweitaktmotor (1966-1967):

  • Restaurierungsobjekt: 15.000-20.000 €
  • Fahrbereit, guter Zustand: 25.000-35.000 €
  • Exzellenter Zustand, niedrige Laufleistung: 40.000-60.000+ €

Sonett II mit V4-Motor (1967-1969):

  • Restaurierungsobjekt: 8.000-12.000 €
  • Fahrbereit, guter Zustand: 15.000-25.000 €
  • Exzellenter Zustand, niedrige Laufleistung: 30.000-40.000 €

Sonett III (1970-1974):

  • Restaurierungsobjekt: 6.000-10.000 €
  • Fahrbereit, guter Zustand: 12.000-20.000 €
  • Exzellenter Zustand, niedrige Laufleistung: 25.000-35.000 €

Wertentwicklung:

Die Preise für gut erhaltene Sonetts sind in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 50-70% gestiegen, mit besonders starken Zuwächsen bei den seltenen Zweitakt-Modellen. Experten erwarten eine weitere Wertsteigerung, da die Wertschätzung für ungewöhnliche, charaktervolle Klassiker zunimmt und das Angebot an guten Exemplaren kontinuierlich sinkt.

Besonders gesuchte Varianten:

  • Sonett II mit Zweitaktmotor: Extrem selten mit nur 258 gebauten Exemplaren
  • Frühe Sonett II V4-Modelle: Mit der charakteristischen „Beule“ in der Motorhaube
  • Sonett III in Originalzustand: Unmodifizierte Exemplare werden zunehmend selten
  • Spezielle Farbvarianten: Besonders in den Originalfarben Gelb, Orange oder Grün
  • Niedrige Laufleistung: Exemplare unter 50.000 Meilen sind besonders wertvoll

Faktoren für die Wertsteigerung:

  • Seltenheit: Mit nur 10.219 produzierten Exemplaren insgesamt ist der Sonett deutlich seltener als viele Konkurrenten
  • Einzigartigkeit: Als einziger Sportwagen von Saab hat er einen besonderen historischen Stellenwert
  • Wachsendes Interesse an schwedischen Klassikern: Nach dem Ende von Saab als Automobilhersteller steigt das Interesse an historischen Modellen
  • Praktikabilität: Im Vergleich zu vielen exotischen Klassikern ist der Sonett alltagstauglich und wartungsfreundlich
  • Starke Fangemeinschaft: Aktive Clubs und Foren unterstützen den Erhalt und die Restaurierung

Sammlergemeinschaft:

Der Sonett hat eine kleine, aber sehr engagierte Fangemeinde. Internationale Clubs wie der Sonett Club of America und europäische Saab-Clubs bieten wertvolle Unterstützung für Besitzer und Interessenten. Diese Community trägt wesentlich zum Erhalt der verbliebenen Fahrzeuge bei und hilft, das Wissen um diese ungewöhnlichen schwedischen Sportwagen zu bewahren.

Kaufberatung für Sammler: Der Weg zum eigenen Sonett

Der Erwerb eines Saab Sonett als Sammlerfahrzeug erfordert spezifisches Wissen und eine sorgfältige Evaluation. Hier eine umfassende Kaufberatung:

Modellauswahl:

Für Einsteiger:

  • Sonett III: Am häufigsten verfügbar, beste Ersatzteilversorgung, modernste Technik
  • Spätere Baujahre (1972-1974): Ausgereifteste Exemplare mit den wenigsten „Kinderkrankheiten“
  • V4-Modelle: Einfacher zu warten und zu reparieren als die Zweitakt-Versionen

Für erfahrene Sammler:

  • Sonett II mit V4-Motor: Puristischeres Design, seltenere Variante
  • Frühe Sonett III (1970-1971): Kombination aus klassischem Charme und moderner Technik
  • Sonderausstattungen: Modelle mit seltenen Optionen oder ungewöhnlichen Farbkombinationen

Für Enthusiasten und Investoren:

  • Sonett II mit Zweitaktmotor: Die seltenste und wertvollste Variante
  • Dokumentierte Erstbesitzer-Exemplare: Fahrzeuge mit lückenloser Historie
  • Unrestaurierte Originalfahrzeuge: „Survivor“ mit authentischer Patina

Worauf Sie achten sollten:

1. Karosserie und Rahmen

  • Rahmenkorrosion: Der Stahlrahmen ist anfällig für Rost, besonders an den Aufhängungspunkten
  • Fiberglas-Karosserie: Auf Risse, unsachgemäße Reparaturen und Delaminierung prüfen
  • Spaltmaße: Ungleichmäßige Spaltmaße sind typisch, extreme Abweichungen können auf Unfallschäden hindeuten
  • Wassereintrittsstellen: Prüfen Sie den Innenraum auf Anzeichen von Wasserschäden
  • Motorraum: Auf Hitzeschäden oder Anzeichen von Überhitzung achten

2. Mechanischer Zustand

  • Motorprobleme: Auf Ölverlust, ungewöhnliche Geräusche und Rauchentwicklung achten
  • Getriebe: Alle Gänge sollten sich sauber einlegen lassen, keine Geräusche beim Schalten
  • Kupplung: Auf Schlupf und Verschleiß prüfen
  • Bremsen: Auf gleichmäßige Bremswirkung und den Zustand der Bremsleitungen achten
  • Aufhängung: Auf verschlissene Buchsen und Stoßdämpfer prüfen

3. Elektrik und Ausstattung

  • Elektrische Systeme: Alle Funktionen testen, besonders Scheinwerfer, Heizung und Instrumentierung
  • Klappscheinwerfer (Sonett III): Auf gleichmäßige, zügige Funktion prüfen
  • Innenausstattung: Zustand der Sitze, Armaturenbrett (Risse) und Teppiche bewerten
  • Dichtungen: Auf Alterung und Undichtigkeiten prüfen
  • Instrumente: Funktionsfähigkeit aller Anzeigen testen

4. Dokumentation und Historie

  • Servicehistorie: Regelmäßige Wartung ist entscheidend für die Zuverlässigkeit
  • Unfallhistorie: Nach Hinweisen auf größere Reparaturen suchen
  • Originalität: Prüfen, ob das Fahrzeug noch seine Originalspezifikationen hat
  • Besitzerhistorie: Wenige Vorbesitzer sind in der Regel ein gutes Zeichen
  • Produktionsdaten: Überprüfen Sie die Übereinstimmung von Fahrgestellnummer und Motorcode

Typische Probleme und ihre Lösungen:

Karosserieprobleme:

  • Ursache: Alterung des Fiberglases, unsachgemäße Reparaturen
  • Lösung: Fachgerechte Reparatur durch GFK-Spezialisten, moderne Harze und Materialien

Rahmenrost:

  • Ursache: Unzureichender Korrosionsschutz, Feuchtigkeitsansammlung
  • Lösung: Professionelle Restaurierung des Rahmens, moderner Rostschutz

Motorprobleme (V4):

  • Ursache: Alterung, mangelnde Wartung, Überhitzung
  • Lösung: Überholung durch Ford V4-Spezialisten, verbesserte Kühlung

Elektrische Probleme:

  • Ursache: Alterung der Verkabelung, Korrosion an Steckverbindungen
  • Lösung: Überholung der Elektrik, moderne Relais und Sicherungen

Ersatzteilmangel:

  • Ursache: Geringe Produktionszahlen, Ende der Herstellerunterstützung
  • Lösung: Kontakt zu Clubs und Spezialisten, Nachfertigung kritischer Teile

Restaurierung und Modifikation:

Der Sonett eignet sich gut für Restaurierungs- und behutsame Modifikationsprojekte:

Restaurierungskosten:

  • Leichte Restaurierung: 10.000-20.000 €
  • Umfassende Restaurierung: 25.000-40.000 €
  • Concours-Restaurierung: 50.000+ €

Sinnvolle Modifikationen:

  • Verbesserte Kühlung: Zusätzliche Lüfter, größerer Kühler
  • Fahrwerksoptimierungen: Moderne Stoßdämpfer, verstärkte Stabilisatoren
  • Bremsenupgrades: Größere Scheiben, moderne Beläge
  • Elektronische Zündung: Für bessere Zuverlässigkeit
  • Fünfgang-Getriebe: Für niedrigere Drehzahlen bei Autobahnfahrt

Spezialisten:

  • In Schweden und den USA gibt es mehrere auf den Sonett spezialisierte Werkstätten
  • In Europa sind spezialisierte Betriebe seltener, aber es gibt kompetente Saab-Spezialisten
  • Online-Communities bieten wertvolle Unterstützung und Kontakte zu Fachleuten

Clubs und Veranstaltungen: Die Saab Sonett-Community

Der Saab Sonett hat eine kleine, aber sehr engagierte Fangemeinschaft, die wesentlich zum Erhalt dieser seltenen Fahrzeuge beiträgt:

Internationale Clubs:

  • Saab Sonett Club of America: Größter Sonett-spezifischer Club
  • Saab Club of North America: Mit Sonett-Sektion
  • Svenska Saabklubben: Schwedischer Saab-Club mit Sonett-Expertise
  • Saab Owners Club of Great Britain: Britischer Club mit Sonett-Interessengruppe
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